Tauziehen um Eifel-Kloster spitzt sich zu

28. September 2011 in Deutschland


Zwei Karmelitinnen wehren sich gegen die Auflösung ihres Klosters durch das Bistum, jetzt wurde ihnen der Zugang zu ihrem Konto gesperrt.


Zweifall (kath.net) Das Tauziehen um das Karmelitinnenkloster im Eifeldorf Zweifall im Bistum Aachen spitzt sich zu. Zwei Nonnen, Schwester Katharina (46) und Schwester Regina (60), sind dort noch verblieben und wehren sich gegen die Pläne des Bistums, das Kloster aufzulösen, kath.net hat berichtet. Jetzt wurde ihnen der Zugang auf ihr Bankkonto gesperrt, wie die Bildzeitung berichtet.

Das Bistum hat bereits 2006 einen „Notvorstand“ für den Klosterverein Karmelitinnen e. V. eingesetzt, Schwester Hildegard Grimme, die Vorsitzende der Föderation der Karmelitinnenklöster in Deutschland (Karmelitinnenkloster St. Josef in Auderath in der Eifel) und Schwester Josua Maria Bubenikova (Karmelitinnenkloster von der Heiligen Familie in Düren).

Nur in Begleitung von Schwester Hildegard dürften die beiden Karmelitinnen jetzt noch Geld beheben. „Das ist eine Erniedrigung, das machen wir nicht“, sagt Schwester Katharina. „Wir kommen nicht mehr an unser Geld, können davon keine Lebensmittel mehr kaufen, keine Rechnungen mehr bezahlen“, klagt Schwester Regina.

Die beiden Schwestern betreiben eine Hostienbäckerei und verkaufen über 80.000 Hostien pro Woche an über 200 Pfarren. Der Erlös daraus befindet sich auf ihrem Konto. Sie bekommen weder vom Bistum noch vom Orden finanzielle Unterstützung. Nach einer Auflösung würde die Liegenschaft an das Bistum fallen, das laut Medienberichten einen Verkauf plant. Das Kloster Maria Königin besteht seit 1955 und liegt auf einer Anhöhe über dem Dorf Zweifall im Eifelgebirge.

Die Dorfbevölkerung und der Freundeskreis des Klosters sind verärgert: „Das ist ja wie im Mittelalter“, sagt Josef Ehlen vom Freundeskreis. „Der Aachener Bischof will die Nonnen aushungern lassen.“ Die einstweilige Lösung: „Jeden Sonntag in unserer Heiligen Messe sammelt die Dorfbevölkerung Geld für uns. Wir sind sehr sparsam, kommen damit die ganze Woche hin“, erklären die Schwestern.

"Vonseiten des Ordens befürchtete man, dass ein geregeltes klösterliches Leben nicht mehr möglich war", erklärte ein Sprecher des Bistums Aachen die Auflösungspläne im Hamburger Abendblatt. Der Bischof habe dann die Auflösung beantragt.

Die römische Ordenskongregation hat im Dezember 2005 der Auflösung stattgegeben und mit der Durchführung die Diözese Aachen beauftragt. 2007 wies die Apostolische Signatur, das höchste katholische Gericht, die Klage von Schwester Regina gegen die Klosterauflösung ab.


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