Kardinal Meisner lobt Anstrengungen des Papstes um die Piusbrüder

14. September 2011 in Deutschland


Aber wenn die Piusbrüder „das Konzil nicht annehmen, müssen sie draußen vor bleiben“ - Vatikansprecher: Man erwarte Antworten binnen mehrere Monate - Personalprälatur wahrscheinl. kirchenrechtl. Lösung


Köln (kath.net/KNA) Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat die Anstrengungen von Papst Benedikt XVI. um die traditionalistische Piusbruderschaft gelobt. Der Papst habe sehr viel auf sich genommen, um die 1988 von Rom abgespaltene Piusbruderschaft wieder «heim zu holen», sagte der Erzbischof am Mittwoch vor Journalisten in Köln. Wenn die Piusbrüder aber «das Konzil nicht annehmen, müssen sie draußen vor bleiben», betonte er.

Nach den Worten Meisners sind die Texte des Zweiten Vatikanisches Konzils (1962-1965) unterschiedlich interpretiert worden, was Verwirrungen zur Folge gehabt habe. So habe sich eine Bewegung entwickelt, die sich auf den Geist des Konzils berufe, nicht aber auf die Buchstaben der Texte. Die katholische Kirche werde die Piusbrüder auch im Falle einer ablehnenden Haltung «nicht loslassen». Die Hoffnung auf ein Zusammenkommen höre nie auf.

Vatikansprecher Federico Lombardi erklärte, er rechne in absehbarer Zeit mit einer Antwort der Piusbrüder. Es gebe zwar kein Ultimatum; als Richtgröße könne jedoch eine Zeitspanne von «einem bis mehreren Monaten» gelten. Die Unterzeichnung des Dokuments stelle die «unabdingbare Grundlage» für eine Versöhnung dar. Als gegenwärtig wahrscheinlichste kirchenrechtliche Lösung im Falle einer Einigung bezeichnete Lombardi die Errichtung einer Personalprälatur für Mitglieder und Anhänger der Priesterbruderschaft.


Der Vatikan legte am Mittwoch der Priesterbruderschaft eine «Lehrmäßige Erklärung» über grundlegende Glaubenslehren der katholischen Kirche zur Unterzeichung vor. Bei einer Zustimmung zu dem Dokument könnten Gespräche zu rechtlichen und strukturellen Fragen einer Integration aufgenommen werden, hieß es. Dabei bleibe gleichzeitig Zeit zur berechtigten Diskussion, zur Überprüfung und zur theologischen Klärung einzelner Begriffe und Formulierungen, die in den Dokumenten des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) und des nachfolgenden Lehramts enthalten seien.



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