Erzbistum Boston stellt Missbrauchs-Angeklagte online

30. August 2011 in Weltkirche


Die Namen aller lebenden Bostoner Diözesanpriester, die in den letzten 60 Jahren wegen sexuellen Missbrauchs öffentlich angeklagt wurden, stehen jetzt im Internet.


Boston (kath.net/RV) Das Erzbistum Boston veröffentlicht im Internet eine Liste mit den Namen aller Priester, die in den letzten sechzig Jahren wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angezeigt wurden. Das berichtet Radio Vatikan mit Berufung auf die CNA. Hinter den Namen ist vermerkt, in welchem Stand (laisiert, Ruhestand etc.) sich die jeweiligen Priester im Augenblick befinden.

Kardinal Sean O’Malley habe sich für die Veröffentlichung entschieden, um den Kinderschutz und die Vermeidung von weiterem Missbrauch in der Zukunft weiter zu stärken. So heißt es in einem Brief des Erzbischofs an seine Diözese.

Es würden aber nicht alle Namen veröffentlicht, so der Bischof weiter. Nicht veröffentlich würden die Namen von verstorbenen Priestern, da sie nicht mehr als Täter in Frage kämen. Ebenfalls nicht genannt würden Priester, bei denen die Anklage nicht öffentlich gemacht wurde: Neben dem Schutz der Minderjährigen müsse das Bistum sich auch darum kümmern, dass die Rechte der Einzelnen gewahrt blieben. Außerdem sind Ordenspriester nicht unter den Genannten, für diese seien die jeweiligen Oberen zuständig, so O’Malley. Nicht veröffentlicht werden außerdem die Namen der Angeklagten, bei denen ein kirchlicher oder staatlicher Prozess die Unhaltbarkeit der Vorwürfe bereits festgestellt hat.


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