Vorarlberg: Lampert-Seligsprechung am 13. November

6. August 2011 in Österreich


Ranghöchster Priester Österreichs, der von den Nazis ermordet wurde, wird in Dornbirn selig gesprochen - Kardinal Amato vertritt Papst Benedikt XVI.


Feldkirch (kath.net/KAP/PDI) Provikar Carl Lampert, der ranghöchste Priester Österreichs, der von den Nationalsozialisten ermordet wurde, wird am 13. November in Dornbirn in der Stadtpfarrkirche St. Martin seliggesprochen. Das hat die Diözese Feldkirch am Freitag bekannt gegeben. Der Präfekt der Selig- und Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato, wird Papst Benedikt XVI. bei den Feierlichkeiten vertreten.

Lamperts gewaltsamer Tod gehöre zu den unzähligen Tragödien jener Zeit, in der Menschenwürde mit Füßen getreten, Gerechtigkeit ein bloßes Wort, Glaube an Gott verpönt und Standfestigkeit lebensgefährlich waren, sagte der Feldkircher Bischof Elmar Fischer bei einer Pressekonferenz am Freitag: "Durch sein Tun und seine Haltungen wurde Carl Lampert zum Zeuge für jenes Heil, das Gott der Welt schenken will", so Fischer.

Der in Göfis in Vorarlberg geborene Carl Lampert, Provikar der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch, geriet nach dem "Anschluss" Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 schon bald in Konflikt mit den neuen Machthabern und wurde mehrmals von der Gestapo verhaftet.

Aufgrund einer Todesanzeige, die er für den 1940 im Konzentrationslager Dachau ermordeten Priester Otto Neururer verfasste, wurde er in Innsbruck inhaftiert. Otto Neururer wurde bereits 1939 in das Konzentrationslager Dachau eingeliefert und am 30. Mai 1940 in Buchenwald ermordet. Die Urne Neururers war an seine Pfarrgemeinde geschickt worden. Zum Begräbnis wurde eine Todesanzeige gedruckt, für deren Text Carl Lampert die Verantwortung übernahm. Aufgrund dieser Tatsache wurde er wegen „Verstoßes gegen die NS-Geheimhaltungsvorschriften“ am 5. Juli 1940 erneut ins Innsbrucker Polizeigefängnis gebracht.

Schließlich wurde Lampert am 25. August 1940 nach Dachau deportiert, ein Jahr später aber wieder freigelassen. Allerdings wurde ein Spitzel auf ihn angesetzt, der Material gegen Lampert sammelte. Dessen Lügenprotokoll führte schließlich zur Verurteilung von Carl Lampert wegen angeblicher Spionage. Er wurde am 13. November 1944 in Halle an der Saale durch das Fallbeil hingerichtet.

Das Seligsprechungsverfahren war vor 13 Jahren vom damaligen Feldkircher Bischof Klaus Küng eingeleitet worden. Papst Benedikt XVI. hatte schließlich Ende Juni diesen Jahres das Martyrium Lamperts anerkannt, nachdem zuvor die vatikanische Selig- und Heiligsprechungskongregation dem Papst empfohlen hatte, Lampert seligzusprechen.

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