Die Abrechnung von Wolfgang Klose

4. Juli 2011 in Deutschland


Vorsitzender des Berliner Diözesanrates der Katholiken nutzte den Tod von Kardinal Sterzinsky für seine Zwecke: Im Streit zwischen konservativem Rückfall und Verheutigung des Glaubens habe Sterzinsky „eindeutig liberale Positionen" vertreten.


Berlin (kath.net)
Rund um den Tod des bekannten Berliner Kardinals Georg Sterzinsky kam es vergangene Woche zu einer Wortmeldung von Wolfgang Klose, des Vorsitzenden des Berliner Diözesanrates der Katholiken, die bei Berliner Katholiken und darüber hinaus für Kopfschütteln sorgte. So meinte Klose, dass man mit Sterzinsky einen Gesprächs- und Bündnispartner verliere, der die synodalen Strukturen der Kirche geachtet und den Laien stets große Wertschätzung entgegenbracht habe. Wörtlich sagte er dann laut einer Aussendung: "In einer Zeit, die kirchenpolitisch geprägt ist vom Streit zwischen konservativem Rückfall in die Zeit vor dem 2. Vatikanischen Konzil und entschiedenem Eintreten für die Verheutigung des Glaubens, vertrat er eindeutig liberale Positionen. Kirche war für ihn nicht Ort der Durchsetzung einer Norm, sondern – wie er es einmal in einem Gespräch mit dem Vorstand des Diözesanrats formulierte – „Ort der Freiheit und Ermöglichung von Leben“." Klose behauptet dann auch, dass die Katholiken - "global eher ein schwieriger Partner in der Ökumene – bei den Kirchen in Berlin und Brandenburg als verlässlicher Bündnispartner gelten" und dies der Verdienst des verstorbenen Kardinals sei. Abschließend meinte der Diözesanvorsitzende nochmals wörtlich: "Georg Kardinal Sterzinsky, hochbelesen und gebildet, war vermutlich für die zentrale Herausforderung einer Kirche in säkularer Gesellschaft, nämlich angstfrei und wertschätzend den Dialog mit den Anderen zu führen, spirituell und intellektuell besser aufgestellt, als viele in unserer Kirche, die ängstlich den „Heiligen Rest“ schützen wollen."


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