Aachen: Zeugen Jehovas nutzen Trauersituation aus

2. Juni 2011 in Deutschland


Katholische und evangelische Ökumenebeauftragte kritisieren aufdringliche Missionsbriefe, die an Todesanzeigen-Adressen aus Zeitungen geschickt werden


Aachen (kath.net/iba) Die Ökumenebeauftragten des Bistums Aachen, Herbert Hammans, und des Evangelischen Kirchenkreises Aachen, Pfarrer Armin Drack, kritisieren die sich in letzter Zeit häufende Missionsstrategie der „Zeugen Jehovas“. In mehreren dokumentierten Fällen seien Angehörige von Verstorbenen angeschrieben worden, die in veröffentlichten Todesanzeigen eine Adresse angegeben hatten.

Die Anschreiben der Zeugen Jehovas geben sich zunächst als Kondolenzbriefe aus, verbreiten dann aber im Weiteren ihre Lehrinhalte. Sie ähneln sich in Stil, Sprache und Themen so sehr, dass dahinter eine generelle Strategie der Sekte vermutet werden darf – zumal die Absender nicht nur aus dem Stadtgebiet von Aachen, sondern auch aus Monschau und sogar aus Frankfurt am Main stammen.

Gegen diese unerwünschten Postsendungen habe man allerdings kaum eine juristische Handhabe, bestätigten die beiden Ökumenebeauftragten. Dies habe sich in früheren Fällen gezeigt, als mit ähnlich unlauteren Praktiken gewisse Firmen mit wirtschaftlichen Interessen Werbematerial oder Zahlungsaufforderungen namentlich zugestellt hätten.



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