'Palmsonntag: „Herrschaft der Liebe und der Hingabe'

18. April 2011 in Deutschland


Kardinal Marx erinnert an Jesu Einzug in Jerusalem auf einem Esel als „Zeichen der Armut und der Demut“. Die Gläubigen sollen „neu ja sagen dazu, dass dieses Geschenk Gottes, das größte Geschenk Gottes er selbst ist, er selbst in seinem Sohn“.


München (kath.net/pem) Die Gläubigen in den mehr als 700 Pfarreien der Erzdiözese München und Freising haben den Palmsonntag als Beginn der Karwoche gefeiert. Mit festlich geschmückten Palmzweigen nahmen sie an den traditionellen Prozessionen teil, die an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern. Bei den anschließenden Gottesdiensten wurde die Leidensgeschichte Christi nach dem Evangelisten Matthäus verkündet.

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, betonte in seiner Predigt im Münchner Liebfrauendom, dass Jesus in Jerusalem „nicht auf einem hohen Ross, sondern auf einem Esel als Zeichen der Armut und der Demut“ einzog. Damit erfüllte er die „Vision des demütigen Königs, des Gottesknechts“. In der Palmsonntagsbotschaft werde deutlich, „dass Gott nicht auf der Seite der politischen Macht steht, dass er sich nicht benutzen lässt, dass er kein Gott der Gewalt ist, kein Gott, der sich durchsetzt, kein Gott der Herrschaft von Menschen über Menschen, sondern der freie Souveräne, der sich verschenkt“, so Kardinal Marx.

Die Geschichte der Karwoche, die Geschichte der Passion Christi vermittle das Gefühl, „hier ist ein Einbruch in der Geschichte der Menschheit, der Religionen, der Beziehung zu Gott, ein Einschnitt, der tief ist, radikal und revolutionär“, sagte Marx. Die Herrschaft Gottes stelle eine Herrschaft „in einer neuen, überraschenden, unglaublich überwältigenden Weise“ dar, eine „Herrschaft der Liebe, der Hingabe, der Demut, der Verwandlung der Welt von innen her“. Deshalb sollten sich die Gläubigen gerade in der Karwoche „neu aufmuntern lassen von diesem Gottesknecht“ und „neu ja sagen dazu, dass dieses Geschenkt Gottes, das größte Geschenk Gottes er selbst ist, er selbst in seinem Sohn“.

An dem Pontifikalamt mit Kardinal Marx im Münchner Liebfrauendom beteiligten sich auch zahlreiche Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zum Auftakt des diözesanen Jugendfestivals in Vorbereitung auf den XXVI. Weltjugendtag 2011 in Madrid. Bei der Palmprozession um den Dom trugen sie das große Weltjugendtagskreuz, das Kardinal Friedrich Wetter zur Erinnerung an den Weltjugendtag 2005 in Deutschland gestiftet hat.

Foto: (c) Erzbistum München


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