Eine Kriegserklärung an das Bistum Chur!

3. März 2011 in Schweiz


Schweizer Staatskirche möchte staatlichen Druck einsetzen, um ihre kirchenpolitischen Ziele durchzubringen - Werner Inderbitzin: Zeit für eine konzentrierte Aktion gegen den Bischof - Es geht um Macht und um viel Geld


Chur (kath.net)
Die Biberbrugger-Konferenz, die umstrittene Vereinigung der Kantonalkirchen des Bistums Chur, möchte beim Bistum Chur jetzt staatlichen Druck einsetzen, um ihre kirchenpolitischen Ziele durchzubringen. Dies gab Werner Inderbitzin, der Sprecher der Vereinigung, jetzt in einem Interview de facto zu. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur SDA meinte er unverblümt, dass man Bischof Huonder loswerden möchte und dazu auch via Kantonsregierungen den Bundesrat einschalten möchte. "Nun ist es aber an der Zeit, eine konzentrierte Aktion gegen unseren Bischof zu starten", sagte Inderbitzin im Interview.

Gegenüber der "Südostschweiz" verweist dieser auch dann auf die Abschiebung von Erzbischof Haas nach Liechtenstein. Wörtlich sagt er: "Die Probleme mit Bischof Wolfgang Haas haben CVP-Bundesrat Flavio Cotti seinerzeit zur Intervention beim Vatikan veranlasst, um Bischof Wolfgang Haas ins Ausland abzuschieben. Meiner Meinung nach ist ein solch drastischer Schritt auch im Falle Vitus Huonder wieder notwendig."

Für Inderbitzin ist sogar der "Religionsfriede" gestört, wenn jemand wie Generalvikar Martin Grichting meint, die Kirchensteuer gehöre abgeschafft. Daher müsse in einem solchen Fall die Politik aktiv werden. "Bei einer Intervention der Landesregierung wird Rom am ehesten hellhörig", meint er. Für ihn sei es Zeit, eine "konzertierte Aktion" gegen den Bischof zu starten.

In dem Interview erklärt der Sprecher dann auch, dass man überlege, in Rom eine apostolische Visitation anzufordern, welche "die Vorgänge im Bistum" untersuchen sollte. Was für Vorgänge denn damit gemeint seien, erklärte der Sprecher allerdings nicht.

Fakt ist allerdings, dass in Rom die "Biberbrugger Konferenz" als staatskirchliches Gremium aber nicht wahrgenommen werde. Dies dürfte auch Inderbitzin selbst klar sein. "Inzwischen ist mir auch klar, dass nicht die Biberbrugger Konferenz die Abberufung des Bischofs erwirken kann", erklärt der Sprecher der Biberbrugger-Konferenz dann.

Klar ist, dass es im Hintergrund um Macht und um sehr viel Geld geht. Wie kath.net gestern berichtet hat, gibt es im staatskirchlichen Schweizer Kirchensystem äußerst gut dotierte Jobs mit bis zu 90.000 Euro Jahreseinkommen für kirchliche "Halbtagsjobs".

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