US-Repräsentantenhaus stoppt Zuschüsse für ‘Planned Parenthood’

23. Februar 2011 in Chronik


Die Abtreibungsorganisation erhält keine staatliche Subvention mehr - US-Präsident Barack Obama hatte sich hinter Planned Parenthood gestellt


Washington (kath.net/idea) Die größte Abtreibungsorganisation in den USA, Planned Parenthood (Geplante Elternschaft, vergleichbar mit „Pro Familia“), soll künftig ohne staatliche Zuschüsse auskommen. Das Repräsentantenhaus hat sich am 19. Februar bei einer Abstimmung über ein Sparpaket mit einem Volumen von 60 Milliarden US-Dollar (44 Milliarden Euro) auch für einen Stopp der Subventionen für Planned Parenthood entschieden.

Dafür stimmten 240 Abgeordnete, dagegen 185. Es geht um eine Summe von 53 Millionen Dollar (39 Millionen Euro); das sind etwa 15 Prozent der gesamten Jahreseinkünfte der Organisation von 363 Millionen Dollar (265 Millionen Euro).

Dem jüngsten Finanzbericht zufolge hat Planned Parenthood im vergangenen Jahr rund 324.000 Schwangerschaftsabbrüche durchgeführt. Die Organisation, die über 800 Einrichtungen unterhält, ist ins Gerede gekommen. Berater sollen versäumt haben, den Verdacht sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen zu melden. Die Anti-Abtreibungsorganisation Live Action hatte Beratungsgespräche verdeckt aufgenommen und Videos im Internet veröffentlicht. Planned Parenthood lässt jetzt Tausende Mitarbeiter neu schulen; wer gegen die Meldepflicht verstößt, soll fristlos gekündigt werden.

Obama: Vorwürfe „fabriziert“

US-Präsident Barack Obama stellte sich hinter Planned Parenthood. Die Vorwürfe seien „fabriziert“, sagte er in einem Fernsehinterview. Die Organisation habe immer „gute Arbeit“ geleistet. Obama tritt für das „Recht“ der Frauen auf Abtreibung ein, will aber die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche unter anderem durch Aufklärung und Adoptionen vermindern.

Das Oberste Gericht hatte 1973 mit seinem Grundsatzurteil „Roe gegen Wade“ die Abtreibung legalisiert. Seither sind in den USA schätzungsweise mehr als 53 Millionen Kinder im Mutterleib ohne rechtliche Folgen getötet worden. Lebensrechtler fordern, dass das Oberste Gericht dieses Urteil widerruft.






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