Der Kölner Karneval im Vatikan und ein kleiner flinker Papstfan

2. Februar 2011 in Chronik


Benedikt XVI. begrüßte bei der Generalaudienz Kardinal Meisner und das ‚Dreigestirn’ – Nach der Ansprache lief ein kleiner Bub an den Sicherheitskräften vorbei zur Vortragsbühne und wechselte ein paar Worte mit dem Papst


Vatikan (kath.net/KAP) Nachdem der Papst die englische Zusammenfassung seiner Ansprache bei der Generalaudienz vorgetragen hatte, lief ein kleiner Fan an den Sicherheitskräften vorbei zur Vortragsbühne. Benedikt XVI. wechselte einige Worte mit dem Kind; anschließend lief der Bub wieder zurück. Auf ein Zeichen des päpstlichen Privatsekretärs Georg Gänswein hin hatten Schweizergardisten und vatikanische Gendarmerie nicht eingegriffen.

An der Generalaudienz nahmen u.a. auch der Kölner Erzbischof Kardinal Joachim Meisner und mit ihm das so genannte "Dreigestirn" des Kölner Karnevals - Karnevalsprinz Frank I., "Bauer" Günter und "Jungfrau" Reni - im vollen Ornat teil. Benedikt XVI. richtete einen besonderen Gruß an die Gäste aus der Domstadt. "Ich finde es schön, dass der Kölner Karneval bis nach Rom reicht", sagte er. Die Karnevalsdelegation wechselte einige Worte mit dem Papst, als Geschenk wurde ihm eine Narrenmütze, rheinische Blutwurst, Schwarzbrot und ein Karnevalsorden überreicht.

Auch Vatikan hält den Karneval hoch

Der Karneval hat auch in Rom eine lange Tradition. Einige Päpste zählten sogar zu seinen größten Förderern. Berühmtester Zeuge dieses närrischen Treibens war Johann Wolfgang von Goethe. "Hier ist keine glänzende Prozession, bei deren Annäherung das Volk beten und staunen soll", schreibt er in seiner "Italienischen Reise"; "hier wird vielmehr nur ein Zeichen gegeben, dass jeder so töricht und toll sein dürfe, als er wolle, und dass außer Schlägen und Messerstichen fast alles erlaubt sei".

Die karnevalistischen Vergnügungen waren damals andere als heute: So wurden etwa Schweine- und Pferderennen oder Blumenumzüge veranstaltet. Papst Martin V. (1417-1431) widmete dem Ablauf der Festlichkeiten sogar einen eigenen Erlass. Im römischen Volksmund trug ihm dies den Spitznamen "il papa Carnevale" ein.

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Foto: (C) Vatican TV



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