Attentat in Ägypten: ’Eruption eines Vulkans’

4. Jänner 2011 in Aktuelles


Missio: Die Situation der Kopten ist schon seit langem äußerst kritisch – Schikanen gegen ägyptische Christen hatten stetig zugenommen


Wien (kath.net/Missio): In der Neujahrsnacht riss ein islamistischer Selbstmordattentäter vor einer Kirche im ägyptischen Alexandria 21 koptische Christen mit in den Tod. 79 Menschen wurden nach offiziellen Angaben verletzt. Danach kam es zu landesweiten Protestaktionen der Kopten.

„Die Aufstände waren lediglich die Eruption eines Vulkanes, in dessen Inneren es schon lange brodelt“, erklärte ein Missio nahestehender Kopte aus Alexandrien, der aus Sicherheitsgründen namentlich nicht genannt werden will. Schikanen gegen Christen in Ägypten hätten in den vergangenen Monaten stetig zugenommen. In dem abscheulichen Terroranschlag zu Neujahr fanden sie ihren vorläufigen Höhepunkt. „Wir haben zwar Angst, aber wir vertrauen umso mehr auf Christus. Bitte beten Sie für uns“, so der Kopte.

Mehr Respekt und Achtung

Monsignore Dr. Leo-M. Maasburg, Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke, zeigt sich erschüttert vom brutalen Anschlag und erinnert an die zentrale Bedeutung der Religionsfreiheit: „Im Zuge der Neujahrsmesse im Petersdom appellierte Papst Benedikt XVI. an die Regierungen weltweit, Christen und ihr Recht auf freie Religionsausübung zu schützen. Das gilt freilich für alle Religionen. Wie wichtig diese Forderung ist, erleben wir hautnah in unseren weltweiten pastoralen und sozialen Projekten.“ Der Weg zum Frieden führe über den Respekt und die Achtung der Religionen untereinander aber auch vonseiten der Mächtigen, so Maasburg.


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