Der Christ in der modernen Welt

6. November 2010 in Buchtipp


Eine Rezension von Christoph Casetti.


Chur (www.kath.net)
Unter diesen Titel hat der Salzburger Weihbischof Andreas Laun den 8. Band der Reihe “Glauben und Leben” gestellt. Dieses Buch richtet sich nicht nur an Jugendliche der 8. Klasse, sondern auch an junge Erwachsene. Ja, alle Gläubigen, die auf relativ knappem Raum klare Antworten aus der Sicht er katholischen Kirche suchen, werden es mit Gewinn lesen - auch unabhängig von den übrigen sieben Bänden der Buchreihe.

Die Gliederung des Buches ist genial einfach. Es hat zwei Teile: 1. Gottes Geschichte mit den Menschen. 2. Menschen in der Ordnung Gottes. Die Überschriften aller 30 Kapitel (mit zwei Ausnahmen) beginnen mit dem Wort “Gott”. Somit wird deutlich, dass im Glauben und im Leben aus dem Glauben es immer um Gott geht.

Die Abfolge der Themen geschieht in einer inneren Logik. Vernunft und Glaube widersprechen sich nicht. Es gibt eine natürliche Gotteserkenntnis. Schöpfung und Evolution müssen sich nicht widersprechen. Dann erfolgt der Übergang in die Heilsgeschichte. Die Juden sind Gottes besondere Liebe. In der Bibel begegnet uns das Wort Gottes. Die Liebe Gottes zu den Menschen zeigt sich darin, dass Gott selber Mensch wird und uns am Kreuz erlöst. In der Auferstehung Jesu zeigt sich, dass er ein Gott des Lebens ist. Er bleibt bei den Menschen in seiner Kirche. Er bezeugt sich in Zeichen und Wundern, aber auch in den Menschen, die er in die Kirche ruft. Gott will die Einheit der Kirche. Hier geht es um die Ökumene. Die Frage, welche alle Menschen beschäftigt, ist der Tod. Die Christen wissen, dass Gott sie erwartet. Der Atheismus leugnet diese Überzeugung. Er endet nicht selten im Gotteshass. So ist es nicht verwunderlich, dass die Kirche immer wieder verfolgt wird. Sie teilt dieses Schicksal mit den Juden. Dennoch hat die Kirche den Auftrag, den Glauben allen Menschen zu verkünden. Hier stellt sich die Frage nach der Mission und den anderen Religionen. Neben dem Islam werden die Naturreligionen und die asiatischen Hochreligionen behandelt.

Im zweiten Teil wird aufgezeigt, wie Gott das menschliche Leben liebt. Er liebt es von der Zeugung bis zum natürlichen Tod. Das bedeutet ein Nein zur lebenzerstörenden Biotechnik, zur Abtreibung und zur Euthanasie. Die Liebe Gottes zeigt sich auch in der Weisheit, mit der er die menschliche Sexualität geordnet hat. Hier gibt es nicht nur viele falsche Auffassungen, sondern auch Irrwege. Mit einem zusammenfassenden Blick auf die katholische Soziallehre und dem Ruf, Gottes Schöpfung zu bewahren schliesst dieser Teil.

Es ist ein Glücksfall, dass der Salzburger Weihbischof nicht nur ein ausgewiesener Theologe ist, sondern auch eine journalistische Ader hat. So ist seine Sprache gut verständlich. Er behandelt alle Themen in der notwendigen Kürze. Immer wieder fügt er gut ausgewählte Zitate aus der Heiligen Schrift und anderen kirchlichen Dokumenten ein. Der Leser spürt so, dass dieses Buch sich am kirchlichen Lehramt orientiert. In manchen neueren Glaubensbüchern werden heikle moraltheologische Fragen elegant umschifft. Das ist nicht die Art von Adreas Laun. Er stellt sich mit aller Klarheit auch den sogenannten “heissen Eisen”.

Wir Christen in der modernen Welt sind dazu berufen, unseren Glauben weiterzugeben. Dabei helfen uns die guten Argumente dieses Buches. Überzeugen können wir jedoch mehr durch das persönliche Zeugnis als durch Argumente. Dieses wiederum nährt sich durch gute Beispiele. Es ist deshalb ein weiterer Vorzug dieses Buches, dass der Verfasser immer wieder anregende Zitate und Geschichten in den Text einbaut und diese in einem eigenen Anhang noch ergänzt. Er ist auch bereit, mit seinen Lesern in Kontakt zu treten in einer Weise, die der modernen Welt entspricht: über das Internet (http://www.glaube-und-leben.at/).

Der katholische Glaube ist schön. Das betont Papst Benedikt XVI. immer wieder. Die Schönheit des Glaubens spiegelt sich nicht nur in den Argumenten und Zeugnissen für den Glauben. Sie zeigt sich auch in der schönen Aufmachung, im Layout und den Bildern dieses Buches. Hier gebührt dem Projektmanagement von Maria Prügl ein besonderer Dank. Dem Band 8 der Reihe “Glaube und Leben” ist eine weite Verbreitung zu wünschen. Er eignet sich bestimmt gut als Weihnachtsgeschenk.


Andreas Laun,
Der Christ in der modernen Welt,
Reihe “Glauben und Leben”, Band 8,
Verlag Glaube und Leben, Salzburg 2009,
EUR 19.80.


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