Krippenbetreuung stresst Kleinkinder

10. Oktober 2010 in Chronik


Studie der Universität Wien: Untersuchungen der Hormone zeigen Stresssymptome im Körper


Wien (kath.net/idea) Kindertagesstätten sind für Kleinkinder äußerst belastend. Untersuchungen der Hormone haben ergeben, dass ihr Körper bereits nach zehn Wochen Stresssymptome aufweise, stellt eine Studie der Universität Wien fest.

Je jünger ein Kind sei, desto empfindlicher reagiere es auf Stress, so das Zwischenergebnis einer bis 2012 laufenden Untersuchung der Entwicklungspsychologin Prof. Lieselotte Ahnert.

Danach bleiben auch Kinder, die eine große emotionale Nähe zur Erzieherin haben, nicht von Stress verschont. „Die sichere Bindung in der Krippe ist etwas anderes als das Zuhause“, zitiert die Frankfurter Rundschau die Diplompsychologin Tina Eckstein von der Universität Wien.

Der Studie zufolge stellt sich bei Kindern, die einen engen Kontakt zur Erzieherin hätten, die ungünstige Stressverarbeitung vier Monate nach dem Einstieg in die Krippe ein. Bei anderen Kindern zeigten sich die Symptome bereits nach zwei Monaten.

Nach Ansicht der Forscher lassen sich die Belastungen verringern, wenn die äußerhäusliche Betreuung nicht zu lang dauert und ein optimaler Betreuungsschlüssel vorliegt: Am besten wäre eine Erzieherin für fünf Kinder.

Mutterliebe schützt vor Stress

Nach einer Studie der Duke-Universität Durham (US-Bundesstaat Nord Carolina) hilft Mutterliebe, im späteren Leben Stress zu verkraften. Wer als Baby liebevoll von der Mutter umsorgt werde, könne als Erwachsener besser mit belastenden Situationen umgehen, so das Ergebnis laut der Zeitschrift Apotheken-Umschau (Baierbrunn bei München). Wissenschaftler hatten die Bindung zwischen 482 Müttern und ihren Babys bewertet und rund 30 Jahre später die psychische Verfassung der Erwachsenen überprüft.



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