Nennt endlich das Kind beim Namen!

13. August 2010 in Deutschland


Der "demographische Wandel" wäre ganz einfach zu erklären: Es fehlen die Kinder, die bei uns jährlich abgetrieben werden - Ein Kommentar von Prof. Hubert Gindert


München (kath.net)
Im Streit um fehlende Arbeitskräfte und um das Rentenalter halten inzwischen Experten die Rente mit 67 für nicht mehr ausreichend. Michael Hüther, der Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft, äußert: „Wenn wir uns die höhere Lebenserwartung und die abnehmende Geburtenrate anschauen, wird die Rente mit 70 perspektivisch kommen müssen“. Gleiches meint das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Hüther setzt noch eins drauf: Auf Wunsch solle auch über das 70. Lebensjahr hinaus gearbeitet werden können. Der DIW – Präsident Klaus Zimmer sprach sich angesichts des demographischen Wandels für eine Ausweitung der Arbeitszeit aus. „Eine langsame Lebensarbeitszeitverlängerung auf 70 Jahre ist der humane Ansatz, mit der Herausforderung umzugehen“.

Das eigentliche Problem dieses Herumeierns in der Rentendebatte ist die Feigheit der Politiker, Wirtschaftsführer und Gewerkschafter, die Ursache des demographischen Wandels anzusprechen. Der „demographische Wandel“ wäre ganz einfach zu erklären: Es fehlen die Kinder, die bei uns jährlich abgetrieben werden. Die Beendigung der Massenabtreibung wäre der „humane Ansatz“ für die Lösung des Probelms. Jetzt zeigt auch sich das Dilemma des parteiübergreifenden Konsens der gültigen deutschen Abtreibungsregelung. Alle Parteien sind Gefangene ihrer eigenen Fehlentscheidung. Und die Medien haben in dieser, angeblich tabufreien, Gesellschaft auch nicht den Mut, die Wahrheit auszusprechen: Nennt endlich das Kind beim Namen, es heißt Abtreibung.


Professor Dr. Hubert Gindert ist Initiator und Vorsitzender des Forums Deutscher Katholiken und Chefredakteur der katholischen Monatszeitschrift Der Fels.


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