'Priesterinnenweihe': Bischof Aichern veröffentlicht Bischofswort

in Österreich


KATH.NET dokumentiert das Schreiben im Wortlaut


Die Medienberichte und wiederholten Anfragen veranlassen mich, ein Bischofswort zu schreiben und den Pfarren zuzusenden, damit es am Sonntag, dem 16. Juni 2002 am Schluss der Gottesdienste vorgelesen werde:

Bischofswort

Seit mehreren Wochen gibt es Berichte über eine bevorstehende sogenannte „Priesterweihe von Frauen“. Durch Pressemeldungen, wonach im Zusammenhang damit zudem eine sehr fragwürdige Bischofsweihe stattgefunden haben soll, wurde die Situation noch verworrener. Deshalb sehe ich mich als Diözesanbischof veranlasst, auch auf dem Weg eines Bischofswortes einige Klarstellungen zu treffen. Wiederholt habe ich Betroffene darauf aufmerksam gemacht, dass die von ihnen beabsichtigten Schritte einen grundsätzlichen Bruch mit der Kirche bedeuten und aus der Einheit der römisch-katholischen Kirche hinausführen. Mehrmals habe ich klargestellt, dass nach katholischer Lehre und Disziplin eine Priesterweihe gültig nur Männern gespendet werden kann. Eine trotzdem vorgenommene Weihesimulation an Frauen ist daher nicht nur ungültig, sondern im erklärten Widerspruch mit der Kirche, ja sie vermag möglicherweise auch andere Gläubige in diese Abspaltung von der kirchlichen Gemeinschaft mit hineinzuziehen. Es kann daher auch keinerlei liturgische Handlung durch diese Personen gestattet werden. Ausdrücklich wende ich mich in diesem offenen Wort nochmals an die Initiatorinnen und Initiatoren der genannten Aktion, dass sie sich die vielfachen Auswirkungen bewusst machen, und appelliere aus bischöflicher Sorge an sie, von ihrem Vorhaben Abstand zu nehmen, damit die Einheit der Kirche nicht zerstört wird.

Linz, am 12. Juni 2002

+ Maximilian Aichern
Bischof von Linz

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