Alice Cooper und die Faszination des Bösen

21. Juni 2010 in Chronik


Die Bühnenshows des amerikanischen Rockmusikers Alice Cooper will schockieren und provozieren. Doch der wiedergeborene Christ will das Böse nicht verherrlichen, sondern seine Fans auf die Endgültigkeit von Himmel und Hölle hinweisen.


USA (kath.net)
Die Konzerte des US-amerikanischen Rockmusikers Alice Cooper enthalten schockierende und provozierende Elemente wie gespielte Folter- und Hinrichtungsszenen. Doch Alice Cooper ist Christ und will seine Fans auf die Endgültigkeit von Himmel und Hölle hinweisen. Das sagte er jetzt in einem Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“.

Er wurde 1948 als Vincent Furnier in eine christliche Familie geboren, sein Vater war protestantischer Pfarrer. Als er in jungen Jahren berühmt wurde, hatte er sich weit vom Glauben entfernt. Er wurde zum Alkoholiker und seine Ehe drohte zu scheitern. 1983 ließ er sich in eine Entzugsklinik einweisen und kam überraschend schnell vom Alkohol los. „Die Ärzte konnten sich meine schnelle Heilung nicht erklären. Ich aber wusste, dass Gott mir geholfen hat. Seitdem kümmere ich mich um die Unsterblichkeit meiner Seele“, sagte der Musiker gegenüber dem Kölner Stadtanzeiger. Seit seiner Bekehrung lese er täglich in der Bibel und gehe sonntags zur Kirche.

In seiner Musik und in seinen Bühnenshows setze er sich mit dem Bösen auseinander, weil es, ebenso wie der Tod, auf eine große Faszination ausübe. Alice Cooper wörtlich: „Wer mit dem Auto auf einer Straße fährt, links lockt Disney World und rechts krachen zwei Autos zusammen, wird immer nach rechts gucken. Wir haben diese morbide Neugier, weil wir wissen, dass wir alle einmal sterben müssen.“

Es gehe ihm aber nicht einfach um das Spiel mit dem Bösen. „Diese Faszination ist aber gefährlich. Deshalb versuche ich meinen Fans klarzumachen, dass die Hölle endgültig ist. Wer in den Himmel möchte, sollte seine Zeit auf der Erde nicht verschwenden.“ Auf seiner Homepage wird er mit den Worten zitiert: „Das Böse sollte bestraft werden. Es sollte niemals gewinnen.“ In seinen aufwändigen Bühnenshows stellt er selbst in vielen Varianten Bösewichte dar, die am Ende verlieren.

Auf die Frage ob sein Vater und sein heutiger Pfarrer nicht über seine Shows entsetzt seien, antwortet er dem Kölner Stadtanzeiger: „Überhaupt nicht. Beide haben mehrere Konzerte von mir gesehen und waren beeindruckt, wie facettenreich Alice Cooper das Böse verkörpert. Überhaupt haben schon viele meiner Kritiker nach einem Konzertbesuch zugeben müssen, dass ich den Teufel nicht verherrliche. Im Gegenteil: Ich verspotte den Teufel.“


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