Kaum zu glauben, welcher qualifizierte Unsinn dabei herauskommt...

21. Mai 2010 in Deutschland


...wenn eine Expertin für Missbrauch aus der Diözese Augsburg mit einer ebensolchen aus Eichstätt 3 x telefoniert»." - Anwalt von Bischof Mixa kritisiert Umgang mit Missbrauchsverdacht durch das Bistum Augsburg"


Augsburg (kath.net/KNA)
Der haltlose Missbrauchsverdacht gegen Bischof Walter Mixa ist nach Auffassung seines Anwalts durch schwere Fehler der damit befassten kirchlichen Stellen im Bistum Augsburg entstanden. Nach Einsicht in die Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft erklärte der Augsburger Rechtsanwalt Gerhard Decker am Freitag, sein Mandant sei damit einem Verdacht ausgesetzt worden, der nie einer gewesen sei. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt hatte die Ermittlungen am 7. Mai mangels Tatverdacht eingestellt.

Wie Decker auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte, will der zu Unrecht verdächtigte Bischof dennoch keine rechtlichen Schritte einleiten. Decker betonte, er schließe sich dem Aufruf des Bistums Augsburg an, die Vorgänge restlos aufzuklären. Die staatlichen Instanzen hätten ihre Arbeit bereits gemacht.

In der Pressemitteilung des Anwalts heißt es, «kaum zu glauben, welcher qualifizierte Unsinn dabei herauskommt, wenn eine Expertin für Missbrauch aus der Diözese Augsburg mit einer ebensolchen aus Eichstätt 3 x telefoniert». Laut Aktenlage erklärte die Eichstätter Expertin dem Staatsanwalt hinterher, sie habe der Kollegin aus Augsburg «im Ergebnis mitteilen wollen», dass «kein konkreter Missbrauch von M. durch Bischof Mixa stattgefunden» habe. In Augsburg habe die zuständige Person aber nach dem Telefonat am 28. April 2010 einen Aktenvermerk mit der Überschrift «Missbrauchsverdacht gegen Bischof Mixa in Eichstätt» verfasst.

Dieser Vermerk sei vom Augsburger Weihbischof Anton Losinger noch am gleichen Tag angefordert worden. Am folgenden Tag sei dieser dann zusammen mit dem Münchner Erzbischof Reinhard Marx und dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, von Benedikt XVI. in Audienz empfangen worden. Dass die Notiz dem Papst übergeben worden sei, könne er nicht behaupten, schreibt Decker. Er wirft aber dem Bistum Augsburg vor, mit dem angeblichen Opfer des Bischofs weder vor noch nach dem Termin im Vatikan gesprochen zu haben. Statt dessen sei am 3. Mai vom Bistum Anzeige gegen Mixa erstattet worden. Das vermeintliche Opfer habe davon fünf Tage später aus den Medien erfahren.

Sowohl der mit Namen in die Öffentlichkeit gebrachte junge Mann aus Eichstätt wie der Bischof dementierten die Vorwürfe umgehend. Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke rügte daraufhin den Umgang mit den angeblichen Verdachtsmomenten. Insbesondere zeigte er sich befremdet, dass das Bistum Augsburg die Hinweise «im Alleingang ohne Kontaktnahme zum vermeintlichen Opfer weiter verfolgt» habe. Auch er selbst sei nicht ausreichend informiert worden.

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