Jesuit Mertes bezeichnet Papst Benedikt als 'schwerhörig'

14. April 2010 in Deutschland


Auch Bischof Mixa wird attackiert - Leiter des Berliner Canisius-Kollegs meinte im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal: "Die Kirche leidet an Homophobie. Homosexualität wird verschwiegen."


Augsburg (kath.net)
Der Leiter des Berliner Canisius-Kollegs, Jesuitenpater Klaus Mertes, hat am Mittwoch schwere Angriffe gegen Bischof Mixa gestartet. Mertes meint in der "Zeit" wörtlich: "Wir dürfen Opfer nicht diskreditieren, wie er es tat". Der Bischof hat die Vorwürfe, die zumeist anonym in einer umstrittenen deutschen Zeitung veröffentlich wurden, allerdings bis jetzt zurückgewiesen. Inzwischen haben sich auch etliche Zeugen gefunden, die die kolportierten Vorwürfe zurückgewiesen haben.

Mertes übt auch Kritik an der römisch-katholischen Kirche und meint, dass diejenigen, die sich selbst als Opfer darstellen, die gesamte Kirche diskreditieren. Auch die römische Kurie wird angegriffen. Diese sei ein "Raumschiff"..., das den Bodenkontakt zu verlieren drohe.

Zu Papst Benedikt meint Mertes: "Ich habe großen Respekt vor Benedikt XVI., weil er in der Frage des Missbrauchs keine Angst vor der Wahrheit gezeigt hat. Ich wünsche ihm, dass er in Kritik an der Kirche noch mehr auch Liebe zur Kirche entdecken kann". Dann behauptete der Jesuit, dass der Papst "schwerhörig dafür" sei, dass Gott auch durch die "säkulare Welt" zur Kirche spreche.

Mertes hatte bereits Ende Januar mit Aussagen zur Homosexualität für Aufsehen gesorgt. Im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal am eigenen Berliner Canisius-Kolleg, mit dem der derzeitige Missbrauchsskandal in der Kirche ins Rollen kam, hatte Mertes den Umgang der katholischen Kirche mit Homosexualität kritisiert und damals behauptet: "Die Kirche leidet an Homophobie. Homosexualität wird verschwiegen. Kleriker mit dieser Neigung sind unsicher, ob sie bei einem ehrlichen Umgang mit ihrer Sexualität noch akzeptiert werden."

Canisius Kolleg Berlin - P. Mertes


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