Bischöfe der Philippinen gegen Live-Kreuzigungen zu Karfreitag

25. März 2010 in Weltkirche


Bischöfe auf den Philippinen wenden sich gegen eine dort verbreitete Tradition der Kreuzigungen und Geißelungen während der Karwoche.


Manila (kath.net/KNA)
Bischöfe auf den Philippinen wenden sich gegen eine dort verbreitete Tradition der Kreuzigungen und Geißelungen während der Karwoche. Die Gläubigen sollten solche Praktiken vermeiden, erklärten verschiedene Bischöfe in Erklärungen und Interviews, die auf der Webseite der Bischofskonferenz veröffentlicht wurden. Bischof Rolando Tirona von Infanta bezeichnete die Praktiken demnach als «Ausdruck von Aberglauben». Bischof Dinualdo Gutierrez von Marbel warf den Organisatoren von Kreuzigungsveranstaltungen Profitgier vor. Sie veranstalteten nur Touristenattraktionen.

In der Karwoche ziehen in vielen Dörfern und Städten der mehrheitlich katholischen Philippinen Hunderte Menschen durch die Straßen und geißeln sich selbst mit Peitschen. In dem Dorf San Pedro in der nördlich der philippinischen Hauptstadt Manila gelegenen Diözese San Fernando wird zudem seit 54 Jahren zu Karfreitag das Leiden Christi nachgestellt. Dabei lassen sich Menschen an Kreuze nageln. Weihbischof Pablo David wird von philippinischen Medien mit
den Worten zitiert, die Diözese toleriere diese Praxis, unterstütze sie aber nicht.

Im vergangenen Jahr hatten sich mehr als 20 Männer ans Kreuz schlagen lassen. Die Behörden von San Fernando haben in diesem Jahr ein Kreuzigungsverbot für Ausländer erlassen. In den vergangenen Jahren hätten einige Touristen sich nur zu «Spaßzwecken» kreuzigen lassen, hieß es zur Begründung.

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