'Auf dass alle eins seien'

30. Dezember 2009 in Deutschland


Andreas-A. Thiermeyer - ein lateinischer Priester, der aus Leidenschaft zu den Ostkirchen lebt und wirkt. Von Vizeoffizial Alexander Pytlik.


Eichstätt (kath.net) "Aus Leidenschaft zu den Ostkirchen" heißt die Festschrift, die ehemalige Studenten und das Eichstätter Collegium Orientale kürzlich ihrem ehemaligen Rektor Erzpriester Dr. Andreas-A. Thiermeyer, dem derzeitigen Wallfahrtsrektor auf dem Habsberg, zu seinem 60. Geburtstag – als Überraschung - verfasst haben.

Das Gebet Jesu aus dem Johannes-Evangelium (Joh 17,11) - „auf dass alle eins seien“ – nimmt in den Dekreten des Zweiten Vatikanischen Konzils über die Ostkirchen (Orientalium ecclesiarum) und über die Ökumene (Unitatis redintegratio) sowie in der Enzyklika Johannes Paul II. "über den Einsatz für die Ökumene" (Ut unum sint) eine zentrale Stellung ein. Darauf verwiesen in ihrem Vorwort die Herausgeber Prof. Andriy Mykhaleyko, Vizerektor Dr. Oleksandr Petrynko, Prof. Vasyl Rudyko und Rektor Msgr. Paul Schmidt.

Protopresbyter mitrophoros Andreas-A. Thiermeyer sei es von seinem Studienjahr in Jerusalem (1973 - 74) an wichtig gewesen, diesen Auftrag in seiner ganzen Breite und Tiefe zu sehen und zu verwirklichen. Ihm sei es immer eine Herzensangelegenheit gewesen, auch die getrennten Schwesterkirchen des Ostens, einschließlich die altorientalischen Riten, in die Ökumene mit einzubeziehen.

Im Gegensatz zu vielen anderen in den Kirchen und in der theologischen Wissenschaft sei der Jubilar von Anfang an überzeugt gewesen, dass die mit Rom unierten Ostkirchen auf dem Weg zur vollkommenen Einheit kein Hindernis, sondern ein von Gott geschenktes, bereits gelebtes Modell der Einheit der Kirche Christi seien.

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke schreibt über das von Thiermeyer gegründete Collegium Orientale (COr) in Eichstätt: "Hier erlebt zum Beispiel ein Student des byzantinischen Ritus aus der Ukraine oder der Slowakei die Gemeinschaft mit Theologen der Kopten, Äthiopier, Syrer oder Syro-Malabaren und Syro-Malankaren. Gott, der Herr, gebe Erzpriester Dr. Thiermeyer weiterhin Kraft und viele gesegnete Jahre im Weinberg des Herrn."

Der Bischof würdigte den Gründer des Collegiums: "Der Lebensweg des Jubilars ist wie ein großer, straff gespannter Bogen. Sein Studium, seine Erfahrungen in Jerusalem, in Niederalteich und seine seelsorgerliche Tätigkeit in mehreren Pfarreien unseres Bistums führen zur Mitte seines Schaffens, dem Aufbau und dem Leitungsdienst im Collegium Orientale (COr) in Eichstätt von 1998 bis 2008."

Die Festgabe gliedert sich in folgende Kapitel: "Andreas-A. Thiermeyer - der Mensch und Arbeiter im Weinberg des Herrn", "Das Collegium Orientale", "Predigten und Gedanken zu Hochfesten im byzantinischen Festkalender". Diese Konzeption, die Grußworte von Diözesanbischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB und Seiner Seligkeit Lubomyr Kardinal Husar, Patriarch der Ukrainischen Griechisch-Katholischen Kirche, die Biographie, die Gedanken des Jubilars zur Idee des Collegium Orientale, seine Photographien und die ausgewählten Predigten spiegeln allesamt wider, dass der Jubilar ein lateinischer Priester ist, der aus Leidenschaft zu den Ostkirchen lebt und wirkt.

Aufgrund des Überraschungsgeschenkes ist in der Auflage noch kein Literaturverzeichnis des Geehrten enthalten. Die 150 Seiten umfassende Festschrift ist zum Preis von 12,50 Euro im Collegium Orientale, Leonrodplatz 3, 85072 Eichstätt, erhältlich und kann auch über akmev.info oder [email protected] bezogen werden.

Foto: Ikone der Heiligen Petrus und Andreas


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