Somalia: Islamischer Extremist erschießt Christin

4. Oktober 2009 in Chronik


Ein Scheich täuschte Interesse an der Bibel vor und erschoss die Frau dann in ihrem eigenen Haus.


Mogadischu (kath.net/idea) In Somalia hat ein islamischer Extremist eine Christin erschossen, weil sie Bibeln in ihrem Haus aufbewahrte. Die 46-jährige Mariam Muhina Hussein wurde am 28. September in der Ortschaft Marerey ermordet. Nach Angaben des Informationsdienstes Compass Direct handelte es sich bei dem Täter um Scheich Arbow, ein Mitglied der radikal-islamischen Al-Shabab-Miliz. Sie soll in Verbindung mit dem Terrornetz El Kaida stehen.

Compass Direct zufolge täuschte zunächst eine Frau des Scheichs Interesse an Bibeln vor und gewann so das Vertrauen von Frau Hussein, die eine Gruppe von Untergrundchristen leitete. Sie ließ schließlich auch den Scheich ins Haus und händigte ihm eine Bibel aus. Darauf eröffnete er ihr, dass er Christen suche, die den Islam „schänden“. Er feuerte dann drei tödliche Schüsse auf die Frau ab.

Somalia von Christen „säubern“

Die Al-Shabab-Miliz will das Land am Horn von Afrika von Christen „säubern“. Insgesamt hat sie in diesem Jahr mindestens ein Dutzend umgebracht; neun wurden geköpft. Die Miliz strebt danach, das islamische Religionsgesetz, die Scharia, in der Hauptstadt Mogadischu und in den von ihr kontrollierten Gebieten im Süden Somalias durchzusetzen.

In den vergangenen zweieinhalb Jahren sind durch Al-Shabab mehr als 18.000 Zivilisten getötet worden; eine Million mussten fliehen. Weniger als ein Prozent der 8,7 Millionen Einwohner Somalias sind Christen, die übrigen meist Muslime.


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