Bischof von Sitten neuer Präsident der Schweizer Bischofskonferenz

10. September 2009 in Schweiz


Norbert Brunner ist neuer Präsident und Markus Büchel, der Bischof von St. Gallen, neuer Vizepräsident - Bischöfe lehnen Minarett-Initiative ab


Schweiz (kath.net)
Die Mitglieder der Schweizer Bischofkonferenz haben das Präsidium für die Amtsperiode 2010 bis 2012 gewählt. Sie bestimmten den Bischof von Sitten, Norbert Brunner, zum Präsidenten, den Bischof von St. Gallen, Markus Büchel, zum Vizepräsidenten und den Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Bernard Genoud, zum dritten Mitglied des Präsidiums. Dies gab die Bischofskonferenz am Donnerstag bekannt.

Bischof Norbert Brunner (67) ist seit 1995 Mitglied der SBK, seit 2001 gehört er ihrem Präsidium an, seit drei Jahren ist er ihr Vizepräsident. Bischof Markus Büchel (60) wurde 2006 Mitglied der Schweizer Bischofskonferenz.
Bischof Bernard Genoud (67) ist seit 1999 Mitglied der SBK, seit 2007 im Präsidium.

Die dreijährige Amtsperiode des aktuellen Präsidiums der SBK mit Bischof Dr. Kurt Koch an der Spitze endet am 31. Dezember 2009. Aufgrund dieser Wahlen und des Ausscheidens der beiden emeritierten Bischöfe Ivo Fürer und Peter Henrici müssen die Ressorts innerhalb der Bischofskonferenz für die nächste Amtsperiode teilweise neu verteilt werden.

Die Bischofskonferenz hat auch bekanntgegeben, dass man die Minarett-Initiative ablehne. Für die Bischöfe ist das ganze eine
politische Frage, welche eine Religion und die korporativen Rechte einer Religionsgemeinschaft betrifft.

Wörtlich meinen die Bischöfe:

"Wie die Kirchtürme sind auch die Minarette ein Zeichen der öffentlichen Präsenz einer Religion. Wir sind uns bewusst, dass nicht alle islamischen Länder die Religions und Kultusfreiheit respektieren. In ihrer religiösen Praxis erfahren die Christen mancherlei Schwierigkeiten, und bei der Errichtung von sakralen Gebäuden sind sie Einschränkungen ausgesetzt. Wir betonen erneut unsere Nähe und Solidarität gegenüber jenen Christen, die bedrängt und verfolgt werden.

Als Bischöfe und Schweizer Bürger freuen wir uns, dass es in der Bundesverfassung keine religiösen Ausnahmeartikel mehr gibt. Es sollen auch keine neuen eingeführt werden.

Ein generelles Minarettverbot würde die unabdingbare Anstrengung behindern, um im Dialog und gegenseitigem Respekt einen gemeinsamen Weg der Integration zu gehen. Angst ist auch in dieser Sache ein schlechter Ratgeber. Der Bau und der Betrieb auch von Minaretten sind zudem bereits durch die Bauvorschriften geregelt.

Wir verkennen nicht die Probleme, die sich aus dem Zusammenleben der
Religionen ergeben. Unsere Aufforderung, die Initiative abzulehnen, stützt sich auf unsere christlichen Werte und die demokratischen Prinzipien in unserem Land."


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