'Die Diözese Linz ist in die Hände dieser Clique gefallen'

24. Juli 2009 in Österreich


Linzer Ordenspriester erhebt schwere Vorwürfe gegen Diözesanfunktionäre und Linzer "Kirchenzeitung" und spricht von ins Kriminal reichenden Machenschaften der Einschüchterung, Nötigung und Erpressung


Wien (kath.net)
Der oberösterreichische Ordenspriester DDr. P. Leopold Fürst OSB hat in einem Beitrag in der Wiener Zeitung schwere Vorwürfe gegen eine Gruppe von Linzer Diözesanfunktionären und gegen die Linzer "Kirchenzeitung" erhoben und spricht von ins Kriminal reichenden Machenschaften der Einschüchterung, Nötigung und Erpressung.

Kath.Net dokumentiert den Leserbrief im Wortlaut:

Ich stimme der Einschätzung des Autors über die Spaltung in der Diözese zu. Der Hauptgrund dieser Spaltung, die quer durch Laien und Priester geht, liegt wohl in dem Machtanspruch, den eine Gruppe von Funktionären auf eine von universalkirchlicher und ortsverwurzelter Einbettung ungebundene Verwirklichung von Kirche erhebt. Die Diözese ist in die Hände dieser Clique gefallen, die ein geschlossenes System bildet, und jedem, der sich ihrem Machtanspruch widersetzt, wird mit konsequenter Härte entgegengetreten.

Dies zeigte sich deutlich bei der Ernennung von Weihbischof Gerhard Wagner, dies bekommt vor allem der Bischof seit seinem Amtsantritt zu spüren. Mit welchen Methoden gearbeitet wird, habe ich als Pfarrer, der ich weder progressiv oder konservativ organisiert bin, noch in den verschiedenen "Kampfgruppen" mitmache, selber erfahren. Nach der schlichten Mitteilung, das Abonnement der "Kirchenzeitung" nicht zu verlängern, kündigte mir ein hochrangiger Verantwortlicher der "Kirchenzeitung" telefonisch an, er müsse dies den Diözesanoberen melden. Ich ließ mich nicht einschüchtern. Kurze Zeit später erhielt ich einen Hinweis, meine Pfarre könnte bei der Vergabe von Diözesangeldern Schwierigkeiten bekommen, wenn keine "Kirchenzeitung" bestellt werde. Diese ins Kriminal reichenden Machenschaften der Einschüchterung, Nötigung und Erpressung haben mir die Augen über die Arbeitsmethoden geöffnet.

Die Absetzung von Ferdinand Kaineder als Pressesprecher hat sich als richtig erwiesen. In der Boulevardpresse ist der Bischof für die Abberufung Kaineders vielfach gescholten und abgewertet worden.

Dies zeigt, dass es Kaineder in den vergangenen Jahren vorzüglich gelungen ist, seine eigene Person in der Medienszene gut zu vernetzen und zu bewerben. In seiner eigentlichen Aufgabe, bei den Medien für eine ausgewogene Berichterstattung in kirchlichen Belangen zu sorgen, hat er versagt.

DDr. P. Leopold Fürst OSB 4817 St.Konrad


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