Linz: Pfarrer Friedl lebt laut Bischof Schwarz wieder zölibatär

19. Juni 2009 in Österreich


Bischof Schwarz gab bekannt, der Dechant wolle "all jene Verpflichtungen wieder ernst nehmen", die er bei der Priesterweihe übernommen habe - UPDATE: Friedl weiß jedoch laut Medienberichten nichts davon - Kaineder spricht von "Missverständnis"


Linz (www.kath.net) Der Pfarrer von Ungenach, Josef Friedl, hat sich angeblich entschlossen, zur zölibatären Lebensweise zurückzukehren. Dies teilte der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz am Freitag bei einer Pressekonferenz in Linz mit, wie das Bistum Linz bekannt gab.

Bereits vor der Begegnung österreichischer Bischöfe mit Papst Benedikt XVI. und dessen leitenden Mitarbeitern sei eine entsprechende "schriftliche Erklärung" von Pfarrer Friedl vorgelegen, berichtete Schwarz.

Darin habe Friedl betont, er wolle wieder "mit ungeteiltem Herzen als Priester der Kirche dienen" und auch "all jene Verpflichtungen wieder ernst nehmen", die er vor der Priesterweihe übernommen habe. Dazu gehöre auch die zölibatäre Lebensform, betonte Schwarz. Wörtlich sagte der Linzer Bischof: "Ich nehme sein Wort ernst".

Bischof Schwarz sprach von einer "sehr positiven Wendung" und berichtete von insgesamt sechs Begegnungen in den vergangenen zwei Monaten mit dem Pfarrer von Ungenach. Dabei habe man die Situation besprochen und auch gemeinsam gebetet. Die schriftliche Erklärung Friedls übergab Bischof Schwarz auch dem Papst und den römischen Kardinälen.

Friedl selbst weiß von der Erklärung laut Medienberichten aber nichts. ORF-Oberösterreich berichtete am Freitagabend, man habe mit Friedl gesprochen, und er wisse nichts von einem Schreiben bezüglich des Verzichtes auf die Lebensgemeinschaft. Friedl betonte auch gegenüber der Zeitung "Standard", er wisse "nichts von einer gemeinsamen Lösung", und er habe auch "schon länger" zum Bischof keinen Kontakt gehabt. Auch gegenüber der "Presse" gab Friedl eine ähnliche Stellungnahme ab.

Der Leiter des Kommunikationsbüros der Diözese Linz, Ferdinand Kaineder, bezeichnete diese Medienberichte jedoch als Missverständnis, wie oe24.at meldet. Das Bekenntnis Friedls zum Zölibat bleibe aufrecht.

Dass Friedl "von nichts weiß", habe sich auf die Behandlung seiner schriftlichen Erklärung im Vatikan bezogen. Nach einer Reise ins Heilige Land sei er davon nicht informiert gewesen und habe auf Journalistenanfragen geantwortet, dass ihm kein Schreiben - er meinte ein Schreiben aus Rom - bekannt sei.

Denn Friedl habe bis dahin noch keine Nachricht erhalten, dass seine schriftliche Erklärung gegenüber Bischof Schwarz im Vatikan angenommen worden sei, erklärt Kaineder.

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