Kritische Situation in der Geburtsbasilika

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Brief von Israels Präsident an Papst zerschlägt Hoffnung auf baldiges Ende der Belagerung


Bethlehem (kath.net/Zenit.org)
Die israelische Armee belagert weiterhin die Geburtsbasilika und den angeschlossenen Gebäudekomplex, wo sich rund 200 palästinensische Kämpfer aufhalten. Im Inneren der großen Anlage befinden sich auch 40 Franziskanermönche und Ordensfrauen zusammen mit griechisch-orthodoxen und armenisch-orthodoxen Mönchen.

Die Situation in der Klosteranlage ist immer noch kritisch: es fehlt an Lebensmitteln und es gibt weder Trinkwasser noch anderes Wasser. Die Leiche des in den frühen Morgenstunden von Montag bei einer Blitzaktion der israelischen Armee erschossenen palästinensischen Polizisten konnte noch immer nicht beigesetzt werden.

Um den Verwesungsprozess zu verlangsamen, wurde die Leiche in einem kühleren Raum im griechisch-orthodoxen Teil der Anlage untergebracht. Es drohen Seuchen.

Wie Pater Ibrahim Faltas gegenüber der vatikanischen Missionsagentur FIDES berichtet, wurde die Armee darum gebeten, einen Wagen des Roten Kreuzes zur Anlage fahren zu lassen, der die Leiche zu den Familienangehörigen überführen soll. Dem Antrag wurde zwar stattgegeben, doch bis jetzt wurde noch kein Krankenwagen bereitgestellt.

Unterdessen fanden am heutigen Vormittag in Jerusalem Verhandlungen statt, in deren Rahmen ein Ausweg aus der stagnierenden Situation gefunden werden soll. An den Gesprächen nahmen Vertreter aller beteiligten israelischen und palästinensischen Parteien teil.

"Die Atmosphäre bleibt weiterhin sehr angespannt", bekräftigte der Sprecher der Kustodie, P. David Jaeger gegenüber Fides. "Man setzt sich frenetisch dafür ein, dass ein Ausweg aus der Situation gefunden wird, bevor es zu spät ist und es zu weiteren Militärhandlungen kommt".

Unterdessen zerschlug der israelische Staatspräsident Mosche Katzav in einem Brief an Papst Johannes Paul II. die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Belagerung. Israel könne den "extrem gefährlichen palästinensischen Terroristen", die sich in der Kirche verschanzt hätten, aus Sicherheitsgründen kein freies Geleit gewähren, betonte Katzav in dem Brief, der Johannes Paul II. am Mittwoch in Rom überbracht wurde.

Foto: (c) SIR


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