2. April 2009 in Deutschland
Einen "tiefroten Glauben" bescheinigt der Theologe und Religionssoziologe Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn) der Atheistin und Marxistin Sahra Wagenknecht
Düsseldorf (kath.net/idea)
Einen tiefroten Glauben bescheinigt der Theologe und Religionssoziologe Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn) der Atheistin und Marxistin Sahra Wagenknecht.
Die Europaabgeordnete ist Sprecherin der Kommunistischen Plattform der Partei Die Linke. Schirrmacher findet die innerweltliche Religiosität der Politikerin geradezu charmant, wie er dem Internetdienst Welt Online sagte. Eigentlich halte Wagenknecht religiöse Predigten: Sie stiftet der Geschichte einen Sinn vom anfänglichen Sündenfall (der Entwicklung des Besitzdenkens) bis zum innerweltlichen Paradies am Ende der Zeit (also in der klassenlosen Gesellschaft). Die Kommunistin verheiße eine Zukunft, in der die Menschheit erlöst sein wird vom Fluch des Besitzdenkens.
In den Texten der Kommunistin sei unverkennbar, so Schirrmacher, wie sehr sie sich als Märtyrerin fühle, weil sie mitten im Kapitalismus, also unter widrigen Bedingungen, für ihre Sache kämpft. Das sei komisch, da sie in Freiheit und Wohlstand lebe. Welt Online fragte Experten, ob Wagenknecht als Luxusleninistin auch in Düsseldorf gedeihen werde. Dort kandidiert die 39-Jährige, die wie es heißt großbürgerlichen Wohlstand schätzt und gern Hummer speist, für den Bundestag. Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen, Helmut Stahl, rügte, dass Betonsozialisten mit Luxusfaible in Parlamenten säßen. Während in den siebziger Jahren die kommunistischen Studenten konsequent auf Wohlstand verzichtet hätten, speise Wagenknecht Hummer und beklage sich gleichzeitig über die Armut.
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