Rolf Sauer und das GAY-1-Gen

13. Februar 2009 in Österreich


Auf der Linzer Diözesanhomepage wurden die umstrittenen Homo-Ansichten von Rolf Sauer veröffentlicht - Der Leiter des Familienreferats meint, dass in einer Pfarre mit 3000 Mitgliedern etwa 150 Homosexuelle sind


Linz (kath.net)
In der Diözese Linz gibt es seit Freitag erneut Aufregung rund um das Thema "Homosexualität". Auf der Diözesanhomepage wurde wenige Wochen vor der Wahl von Weihbischof Gerhard Maria Wagner von Ferdinand Kaineder die umstrittenen Thesen von Rolf Sauer, Leiter der Abteilung Ehe und Familie der Diözese Linz, veröffentlicht. Rolf Sauer behauptete dabei, dass zwischen 5 und 10% der Menschen homosexuell sind und im Falle eineiiger Zwillinge mit 50% Wahrscheinlichkeit beide homosexuell sind, "wenn einer von beiden dies ist - ein Zeichen dafür, dass Vererbung eine große, aber keine ausschließliche Rolle für die sexuelle Orientierung spielt".

Der Leiter des Referats für Ehe und Familie schreibt weiters, dass die Genforschung auf dem menschlichen X-Chromosom "mindestens ein für Homosexualität mitverantwortliches Gen "zweifelsfrei lokalisieren"
könne, das durch seine Eintragung auf der weltweit gültigen Genkarte als GAY-1-Gen anerkannt worden ist. Für Sauer ist die sexuelle Orientierung eines Menschen spätestens im zweiten Lebensjahr festgelegt und danach nicht mehr umkehrbar.

Dann behauptet Sauer weiters, dass Homosexualität nicht als eine frei wählbare Praxis, sondern als eine vorgegebene und festgelegte Konstitution von Menschen gesehen wird. Die Ablehnung der gelebten Homosexualität mit der kirchlichen Begründung, dass homosexuelle Akte "ihrer wesentlichen und unerlässlichen Zielbestimmtheit beraubt" sind, nämlich auf die Zeugung von Nachkommen ausgerichtet zu sein, wird von Sauer als "die umstrittenste Aussage des römischen Lehramts" bezeichnet. Ohne jeden Beweis meinte der Leiter des Referats für Ehe und Familie dann, dass es in einer Pfarre mit 3000 Mitgliedern etwa 150 schwule Männer und lesbische Frauen gibt. Für Sauer ist auch "geklärt", dass Homosexualität keine Krankheit oder Perversion darstellt.

Die biblischen Aussagen zur Homosexualität - in der Heiligen Schrift wird Homosexualität klar abgelehnt - werden von Sauer dann so erklärt: "Ja, es gibt Stellen, in denen homosexuelles Verhalten verurteilt wird. Diese gehen davon aus, dass es sich um ein missbräuchliches Verhalten an sich heterosexueller Männer handelt. Man wusste damals nichts von einer homosexuellen Persönlichkeitsorientierung, die die moderne Wissenschaft jetzt kennt. So wenig die Schöpfungsgeschichte heute als naturwissenschaftliche Abhandlung verstanden werden kann, war für die biblischen Autoren eine gleichgeschlechtliche Liebesbeziehung denkbar. "

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Diskussion im Forum: Rolf Sauer und sein GAY1-Gen

Foto: (c) Diözese Linz


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