Muslimische Unterwanderung gefährlicher als Terrorismus

28. November 2008 in Aktuelles


Islam-Experte Pfarrer Eberhard Troeger: Die Europäer sind nach zwei Weltkriegen des Kämpfens müde. Sie wollen leben und genießen und verteidigen ihre Werte nur noch halbherzig


Wetzlar (kath.net/idea)
Die Gefahr einer friedlichen Unterwanderung des Westens durch den Islam ist größer als die terroristische Bedrohung durch muslimische Extremisten.
Dieser Meinung ist der evangelikale Islam-Experte Pfarrer Eberhard Troeger (Wiehl bei Gummersbach).

Die Unterwanderung erfolge durch eine langfristige Strategie. Zu ihr gehöre wirtschaftliche Einflussnahme ebenso wie politische und juristische Lobbyarbeit, sagte der Theologe auf einem Konsultationstag des Arbeitskreises Islam der Deutschen Evangelischen Allianz am 26. November in Wetzlar. Die muslimischen Werbeorganisationen seien außerdem „Meister in der Nutzung der modernen Medien“.

Nicht wie ein „Mäuslein auf die Katze Islam starren“

Troeger zufolge scheint Europa heute für die Ausbreitung des Islam besonders geeignet zu sein. „Die Europäer sind nach zwei Weltkriegen des Kämpfens müde. Sie wollen leben und genießen und verteidigen ihre Werte nur noch halbherzig.“

Hinzu komme, dass die alteuropäische Bevölkerung rapide sinke, während der Islam durch Kinderreichtum und Zuwanderung Gewinne erziele. Es gebe Berechnungen, nach denen Europa „in 100 Jahren eine muslimische Mehrheit haben könnte“. Troeger rief dazu auf, den Islam weder zu verharmlosen noch die Gefahren durch ihn zu übertreiben: „Wir haben keinen Grund, wie ein Mäuslein auf die große Katze Islam zu starren.

Unser Herr regiert, und wir sind auf seiner Seite.“ In der westlichen Mission sei man vor 100 Jahren davon ausgegangen, dass der Islam Afrika überrollen werde und für die Kirche fast verloren sei: „Die Geschichte ist anders verlaufen.“

Was Muslime verunsichert

Zur Frage, warum Muslime in vielen Ländern so aggressiv auf die christliche Mission reagieren, sagte der Theologe: „Offensichtlich beeindruckt der Erfolg christlicher Verkündigung der letzten 100 Jahre.“ Muslime schienen auch verunsichert zu sein durch die Pfingst- und charismatische Bewegung, die der christlichen Mission einen starken Schwung gegeben habe. Troeger ging auch auf den Bau repräsentativer Moscheen in Deutschland ein. Sie dienten in erster Linie dazu, „Namensmuslime zu praktizierenden Muslimen zu machen“.

Ziel sei es aber auch, Anziehungskraft auf Nichtmuslime auszuüben. Dem diene etwa der „Tag der offenen Moschee“, für den nicht zufällig der Nationalfeiertag, der Tag der deutschen Einheit, am 3. Oktober ausgewählt worden sei. Der Arbeitskreis Islam hat die Aufgabe, Christen und ihre Gemeinden zu befähigen, sich mit dem Islam auseinanderzusetzen und die Mission unter Muslimen zu fördern. Leiter des Arbeitskreises ist Kirchenrat i. R. Pfarrer Albrecht Hauser (Korntal bei Stuttgart), der bis Januar 2004 fast 20 Jahre lang Fachreferent für Mission im Evangelischen Oberkirchenrat in Stuttgart war.


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