Heiligkeit ist universal

12. Oktober 2008 in Schweiz


Bischof Kurt Koch zur Heiligsprechung von Maria Bernarda Bütler. Neue Impulse fürs Ordensleben erhofft sich Bischof Markus Büchel, St. Gallen.


Solothurn/St. Gallen/Vatikan (www.kath.net/RV)
Geboren in der Schweiz, gewirkt in Südamerika, heilig in der Weltkirche: Das ist für den Basler Bischof Kurt Koch das besondere Zeichen der neuen Heiligen Bernarda Bütler. Koch vertritt die Schweizer Bischofskonferenz bei der Weltbischofssynode im Vatikan und wird der Heiligsprechung an diesem Sonntag beiwohnen. Birgit Pottler hat mit ihm gesprochen:

Bischof Koch, was bedeutet die erste aus der Schweiz stammende Heilige dem Land?

„Ganz präzise ist es die zweite. Es gab vor hunderten von Jahren die Heilige Wiborada. Es ist ein sehr schönes Zeichen. Schwester Bernarda ist zwar in der Schweiz geboren, in Au in der Diözese Basel, aber heilig geworden ist sie in fernen Welten. Sie ist nach Ecuador und Kolumbien gegangen. Das ist für mich ein wunderschönes Zeichen, dass die Heiligkeit so universal ist wie die Kirche. Sie lebt in allen Welten, in allen Erdteilen. Und auf verschiedenen Wegen ist jeder Mensch dazu berufen heilig zu werden - auf Grund der Taufe.“

Die Bischofssynode beschäftigt sich in diesen Tagen, gerade an diesem 11. Oktober, mit der „Verheutigung“ der Botschaft der Kirche und mit den Veränderungen der Gesellschaft. Was hat Bernarda Bütler dazu zu sagen? Vielleicht auch den jungen Menschen, um die es ja bei der Synode an diesem Samstag besonders ging.

„Ein Hauptthema das uns in der Synode immer wieder beschäftigt ist das Verhältnis zwischen der Heiligen Schrift und dem Leben. Denn wenn dieses Gotteswort nicht gelebt, nicht gebetet, nicht bezeugt wird, dann bleibt dieses Papier geduldig. Und gerade in Mutter Bernarda haben wir eine glaubwürdige Frau, die aus den Quellen der Heiligen Schrift und vor allem auch aus den Quellen der Eucharistie heraus gelebt hat und so den Weg zu den Menschen, vor allem zu den Armen, gefunden hat. Diese gegenseitige Verbundenheit einer tiefen Verwurzelung in Christus und des Hingehens zu den Armen, das haben wir bei vielen Heiligen, beispielsweise auch bei Mutter Theresa von Kalkutta.“

Neuen Schwung für das Ordensleben in der Schweiz erhofft sich der Bischof von St. Gallen, Markus Büchel, durch die neue Heilige Bernarda Bütler. Das große Interesse in den Medien und außerhalb der katholischen Kirche habe ihn sehr überrascht, doch offensichtlich fasziniere das glaubwürdige Zeugnis der Ordensfrau. Besonders beeindruckend sei die „Radikalität“ ihrer Entscheidungen, so Büchel. Damit könne sie auch auf jungen Mensche wirken.

Die Heilige Maria Bernarda ist in Altstätten, Diözese St. Gallen, ins Kloster eingetreten.


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