Joaquin Alliende neuer Präsident des Gesamtwerks von Kirche in Not

9. Oktober 2008 in Chronik


Schönstatt-Pater löst nach 9 Jahren den Schweizer Hans-Peter Röthlin ab.


Königstein (www.kath.net/ Zenit)
Präsident des Gesamtwerks von Kirche in Not, dem internationalen Hilfswerk mit Sitz in Königstein ist mit sofortiger Wirkung durch Ernennung seitens des Heiligen Stuhles der chilenische Schönstatt-Pater Joaquin Alliende. Der 73 jährige Priester war bis dato langjähriger Geistlicher Assistent des Werkes. Er löst den Schweizer Laien Hans-Peter Röthlin ab, der das Werk seit 1999 leitete.

Der 67 Jahre alte Hans-Peter Röthlin hatte die Ernenung durch seinen Rücktritt freigmacht, da die Satzung des Werkes die Leitung durch einen Nicht-Kleriker nur als Sonderfall vorsieht. Für den scheidenden Präsidenten ging es bei seiner Entscheidung, wie er sagte um die Treue zum fruchtbaren Wachsen des Werkes von P. Werenfried van Straaten.

Röthlin war vorher als Staatssekretär im Päpstlichen Medienrat einer der ranghöchsten Laien-Mitarbeiter im Vatikan. Nach seiner Ausbildung am internationalen Ausbildungszentrum der Fokolar-Bewegung, dem Istituto Mystici Corporis, in der Toskana bei Florenz wirkte er unter anderem Pressesprecher des Augsburger Bischofs Stimpfle und der Schweizer Bischofskonferenz.

Der neue Präsident von Kirche in Not, P. Joaquin Alliende wurde im Jahre 1935 in Santiago de Chile geboren. Er studierte Philosophie, Theologie und Literatur an der Universität von Fribourg, Schweiz, und an der Universität Complutense in Madrid.

1961 wurde er von Bischof Manuel Larrafn zum Priester geweiht. Er gehört zum Sakulärinstitut der Schönstattpatres.
Von 1966 bis 1976 war er der erste Rektor des marianischen Nationalheiligtums von Maipiu, Santiago de Chile. Beim chilenischen Eucharistischen Kongress 1980 war er der leitende
Geschäftsführer. Von 1976 bis 1993 gehörte Pater Alliende dem Reflexionsteam für Theologie und Pastoral des CELAM an, des Lateinamerikanischen Bischofsrates in Bogota/Kolumbien.

Auf der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz von Puebla war er Sekretär der Kommission für die Evangelisierung der Kultur und Volksfrömmigkeit, er wirkte an Texten aus diesen Themenbereichen sowie aus anderen Kommissionen mit.

1992 nahm Pater Alliende als vom Heiligen Stuhl ernannter Experte an der Bischofskonferenz von Santo Domingo teil, er gehörte zur Koordinierungs- und Redaktionskommisssion. Er war eines der zwölf Mitglieder des Weltkirchenrates mit Sitz in Genf, wobei er in der
theologischen Kommission Konstitution und Glaube mitarbeitete.

Pater Alliende ist ordentliches Mitglied der Chilenischen Sprachakademie sowie korrespondierendes Mitglied der Königlichen Sprachakademie Spaniens (Real Academica Espanola). Er hat zahlreiche Artikel und Bücher zu Themen aus dem Bereich der Pastoraltheologie undder Evangelisierung der Kultur veröffentlicht, die in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern, sowie in Italien, Spanien und Deutschland herausgegeben wurden. Außer seinen theologischen Schriften hat er acht lyrische Gedichtbände veröffentlicht. Zudem verfasste er Texte zu mehreren Orchestermessen und Kantaten, die in Lateinamerika und Europa aufgeführt wurden.
Pater Alliende ist Postulator im Heiligsprechungsprozess des Dieners Gottes Mario Hiriart. Er ist internationaler kirchlicher Assitent des Hilfswerks Kirche in Not/Ostpriesterhilfe in Königstein.

Er leitet als Direktor die Kulturstiftung Angaro, Santiago de Chile, wo er vielfältige Projekte im Sinne der Evangelisierung der Kultur entwickelt.
Im Juni 2005 wurde Pater Joaquin Alliende das päpstliche Ehrenkreuz "Pro Ecclesia et Pontifice" ("für Kirche und Papst") verliehen.

Foto: © KiN


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