Richter: Eva Herman hat die NS-Familienpolitik nicht verherrlicht

3. Oktober 2008 in Aktuelles


Die Journalistin und Bestsellerautorin Eva Herman fühlt sich rehabilitiert und strebt eine Rückkehr zur Tagesschau an.


Hamburg (kath.net/idea)
Die Fernsehmoderatorin und Publizistin Eva Herman (Hamburg) rechnet mit einer Rückkehr als Tagesschau-Sprecherin. Ein Richter am Hamburger Landesarbeitsgericht hat jetzt festgestellt, dass der vom Norddeutschen Rundfunk (NDR) angegebene Kündigungsgrund nicht zutreffe.

Der Sender hatte im September 2007 die Zusammenarbeit mit der Journalistin wegen umstrittener Äußerungen über die NS-Familienpolitik beendet. Dagegen hatte Frau Herman zunächst erfolglos beim Arbeitsgericht Hamburg geklagt. Im Berufungsverfahren beim Landesarbeitsgericht, das am 1. Oktober begann, wurde hingegen ihre Position gestärkt. „Eine Verherrlichung des Nationalsozialismus kann man aus den Äußerungen durchaus nicht entnehmen“, sagte der Richter.

Angesichts des zu erwartenden langwierigen Verfahrens forderte das Gericht die Parteien auf zu prüfen, ob eine außergerichtliche Einigung möglich ist. Nach Angaben Hermans stellte der Richter fest, dass ihre Äußerungen von den Medien verkürzt und verfälscht wiedergegeben worden seien. Auch das Argument des Senders, Frau Herman sei nur freie Mitarbeiterin gewesen und habe deshalb keinen Anspruch auf Wiedereinstellung, habe der Richter zurückgewiesen.

Hoffnung auf Ende des Spießrutenlaufs

Gegenüber idea bestätigte Frau Herman, dass sie eine Rückkehr zur Tagesschau anstrebe. Sie fühle sich durch die Aussagen des Richters rehabilitiert. „Endlich hat eine unabhängige Instanz festgestellt, dass ich zu Unrecht in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt worden bin“, so die Journalistin. Sie hoffe, dass der Spießrutenlauf jetzt ein Ende habe. Unter anderem war sie aus der ZDF-Talkshow „Kerner“ hinausgeworfen worden. Mit ihren Büchern „Das Eva-Prinzip“ und „Das Prinzip Arche Noah“ hat Frau Herman, die sich zum christlichen Glauben bekennt, eine heftige Debatte über die derzeitige Familienpolitik ausgelöst.




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