Promiskuität als Risikofaktor für Besessenheit

18. August 2008 in Chronik


Auch fernöstliche und esoterische Praktiken sind unauffällige Einfallstore für den Bösen, sagt ein englischer Exorzist.



Westminster (kath.net/LifeSiteNews.com) Ein katholischer Priester der englischen Erzdiözese Westminster warnt, dass häufiger Partnerwechsel sowohl bei Homo- als auch bei Heterosexuellen schwere Gefahren nicht nur für die körperliche, sondern auch die seelische Gesundheit nach sich ziehen kann.

Promiskuität, Homosexualität und Pornographie bezeichnet der 73-jährige Priester Jeremy Davies als Formen sexueller Perversion, die zu Besessenheit führen können. Auf die besondere Verbreitung der Homosexualität in den letzten Jahren angesprochen, meint er: „Unter den Gründen für die Homosexualität ist ein ansteckender dämonischer Faktor.“

Der Geistliche ist auch studierter Physiker und in seiner Diözese seit 1986 offiziell als Exorzist tätig. Kürzlich hat er ein Buch über das biblische und praktische Verständnis von Exorzismus veröffentlicht.

"Einige sehr unangenehme Dinge müssen gesagt werden, weil besonders junge Menschen verwundbar sind und wir alles tun müssen, was wir können, um sie zu schützen und zu warnen“, betonte Davies gegenüber dem Catholic Herald.

„Auch heterosexuelle Promiskuität ist eine Perversion; und der Intimverkehr, der in den geheiligten Raum ehelicher Liebe gehört, kann zum Einfallstor nicht nur für Krankheiten, sondern auch für böse Geister werden“, führt Davies aus.

Dass die säkulare Gesellschaft die „entmenschlichenden Folgen“ von künstlicher Verhütung, Abtreibung, In-Vitro-Fertilisation, homosexuellen „Ehen“, Menschenklonen und verbrauchender Embryonenforschung nicht mehr sieht, führt er auch auf satanischen Einfluss zurück. Der „extreme säkulare Humanismus“ sowie der „atheistische Szientismus“ seien vergleichbar mit „rationalem Satanismus“, der Europa zu einem gefährlichen Glaubensabfall führe.

„Nur durch eine echte persönliche Entscheidung für Christus und die Kirche kann sich jemand davon fern halten.“

Vor New Age und Okkultismus warnt der Priester in seinem Buch nicht weniger als vor modernen „spirituellen“ Praktiken aus Fernost. „Das dünne Ende des Keils (weiche Drogen, Yoga zur Entspannung, Horoskope u.s.w.) ist gefährlicher als das dicke Ende, weil es irreführender ist – ein böser Geist versucht sein Kommen so unauffällig wie möglich zu machen.“

„Hüten Sie sich vor Praktiken, die behaupten, positive Energie zu vermitteln (z.B. Reiki), vor Kursen, die den Frieden versprechen, den Christus verspricht (z.B. Enneagramme) und vor jeglicher alternativer Therapie, die ihre Wurzeln in fernöstlichen Religionen hat (z.B. Akupunktur).“ Ganz zu schweigen von offen okkulten Riten wie Séancen oder Hexerei, die „direkte Einladungen an den Teufel sind, die er sofort annimmt.“

Das Amt eines Exorzisten in der katholischen Kirche kann nur ein Priester ausüben, der von seinem Bischof dafür eigens beauftragt worden ist, eine spezielle Ausbildung absolviert hat und Frömmigkeit, Kenntnisse, Klugheit und einen integren priesterlichen Lebenswandel vorweisen kann, wie das Kirchenrecht definiert. Einem offiziellen exorzistischen Ritus gehen medizinische und psychiatrische Untersuchungen voraus, um andere Ursachen der Störungen auszuschließen. Seit 2005 bietet der Vatikan Exorzismuskurse für Priester an.

Gemeinsam mit dem langjährigen vatikanischen Chef-Exorzisten Gabriele Amorth gründete Jeremy Davies 1993 die internationale Exorzistenvereinigung, die heute weltweit hunderte Mitglieder hat. Mit zunehmender Verbreitung von Esoterik, abnehmender Bibelkenntnis und wachsender religiöser Verwirrung haben die Fälle dämonischer Besessenheit dramatisch zugenommen, sagte Davies im Jahr 2000 in einem Interview mit der Zeitung „Independent“.

„Der Kern all dessen ist der ewig wachsende Stolz des Menschen und sein Versuch, sich auf sich selbst zu verlassen. Der Mensch, der versucht, eine bessere Welt ohne Gott zu bauen – einen zweiten Turm von Babel.“

Nach kirchlicher Lehre kann ein Mensch besessen werden, wenn er in schwerer Sünde verharrt, unter anderem in Missbrauch harter Drogen, Gewalt oder sexueller Perversion. Auch Abtreibung ist ein hoher „Risikofaktor“. Laut Pater Gabriele Amorth sei die Befreiung einer Person, die an einer Abtreibung schuld ist, besonders schwierig und kann „sehr lange dauern“.


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