40 Jahre Humanae vitae

25. Juli 2008 in Weltkirche


Heute vor 40 Jahre wurde die berühmte Enzyklika veröffentlicht - Viele reden darüber mit, kaum einer hat sie gelesen


Vatikan (kath.net/Kathpedia.com)
Die siebte und letzte Enzyklika des Papstes Paul VI. vom 25. Juli 1968, nach den Eingangsworten Humanae vitae tradendae zitiert, widmet sich der katholischen Ehelehre und insbesondere der Frage nach der Weitergabe des Lebens.

In Weiterführung der von Papst Pius XI. mit der Enzyklika Casti connubii 1930 vorgelegten Lehre, räumt der Papst ein, dass den Eltern eine gewissenhafte Entscheidung über die Zahl und den Geburtszeitpunkt ihrer Kinder zwar zustehe, dass aber das natürliche Sittengesetz aus Sicht der katholischen Kirche für verbindlich erachtet wird. Eine Herabminderung des Ideals der Ehe auf den Standard durchschnittlicher Sittlichkeit wird verworfen (HV Nr. 7-9). In Konsequenz des Leitbildes einer christlichen Ehe scheidet damit für Eheleute die Zuflucht zu künstlichen Hilfsmitteln der Empfängnisregelung aus; quilibet matrimonii usus (HV Nr. 10-11), jedweder Ehegebrauch soll der Weitergabe des Lebens gegenüber offen sein.

Diese Linie hatten bereits die Vorgängerpäpste Pius XII. und Johannes XXIII. vorgezeichnet. Papst Johannes berief die Expertenkommission ein, die sein Nachfolger erweiterte. Diese und auch ein bischöfliches Gremium sprachen sich (letzteres nur knapp) für die relative Freigabe moderner Kontrazeptiva aus, wie es die anglikanische Kirche bereits auf der Lambeth-Konferenz 1930 konzipiert hatte. Während die Kirche bislang einmütig dem seit Thomas Robert Malthus propagierten Gedanken der Geburtenkontrolle entgegentrat (und Katholiken allenfalls schlechten Gewissens sündigten), hielt eine beachtliche Strömung modern empfindender Kleriker und Laien in den 1960er Jahren den Zeitpunkt für gekommen, den Konsens mit der gegenwärtigen Zivilisation mittels einer Öffnung der katholischen Ehemoral hin zu einer als zeitgemäß empfundenen, freizügigen Sexualmoral unumkehrbar zu machen.

Viele wollen seit Jahren über Humanae vitae mitreden, gelesen hat die Enzyklika fast niemand. Das sollte sich ändern:

Humanae vitae im Wortlaut

Kathpedia: Humane vitae


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