Wird US-Präsident George Bush katholisch?

16. Juni 2008 in Aktuelles


Protokollarisch ungewöhnlicher Empfang nährt Spekulationen - sein Bruder Jeb konvertierte vor einigen Jahren zur katholischen Kirche


Vatikanstadt (kath.net/idea/red) Ein außergewöhnlich herzlicher Empfang des US-Präsidenten im Vatikan nährt Spekulationen über einen möglichen Übertritt des evangelikalen Methodisten George W. Bush zur römisch-katholischen Kirche. Papst Benedikt XVI. empfing das US-Staatsoberhaupt am 13. Juni nicht wie nach dem Protokoll üblich im Apostolischen Palast, sondern in den Vatikanischen Gärten.

Ihre Unterredung fand im Johannesturm statt, in dem die höchsten Besucher des Vatikans untergebracht werden. „Welche Ehre“, habe Bush mehrfach gesagt, schreibt der Vatikan-Korrespondent der Londoner Zeitung Times, Richard Owen.

Die – so der Vatikan – Geste der Gastfreundschaft habe bei Beobachtern Anlass zu Vermutungen gegeben, dass Bush wie bereits der frühere britische Premierminister Tony Blair zum Katholizismus übertreten werde.

Owen beruft sich auf den Vatikan-Korrespondenten der italienischen Zeitung La Repubblica, Marco Politi. Trotz Meinungsverschiedenheiten zum Irak-Krieg sind sich Bush und der Papst laut Owen auf vielen Gebieten einig, etwa im Blick auf Abtreibung, Stammzellenforschung die Verteidigung christlicher Werte im Westen.

Vertreter des Vatikans und der US-Regierung weisen darauf hin, dass kein Verfahren zum Kirchenübertritt des US-Präsidenten eingeleitet sei und dass ein solcher Schritt ohnehin erst nach Bushs Abschied aus dem Weißen Haus – also im Januar 2009 – möglich sei. Blair – Bushs Hauptverbündeter im Irak-Konflikt – war im Dezember 2007 von der anglikanischen zur römisch-katholischen Kirche übergetreten, etwa ein halbes Jahr, nachdem er sein Amt als Premierminister niedergelegt hatte. Auch sein Bruder Jeb Bush konvertierte vor einigen Jahren zur katholischen Kirche



Foto: (c) SIR


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