Andrea Gemma: 'Medjugorje vom Teufel'

3. Juni 2008 in Weltkirche


Ehemaliger italienischer Exorzist erhebt schwerwiegende Vorwürfe gegen Medjugorje und ist der Ansicht, dass dort "alles vom Teufel" sei - er stellt sich damit gegen die neutrale Rolle des Vatikans


Vatikan (www.kath.net)
Der 77-jährige Andrea Gemma, Bischof und ehemaliger italienischer Exorzist, hat in einem italienischen Magazin schwere Angriffe gegen den
Marienwallfahrtsort Medjugorje gestartet und behauptet, dass die Erscheinungen "vom Teufel" seien. Gemma meinte: "In Medjugorje geschieht alles im Bereich des Geldes: Pilgerreisen, Übernachtungsstätten und billiger
Schmuck. Diese ganze Schande ist das Werk des Teufels. Es ist ein Skandal." Der frühere Exorzist meinte auch, dass der Vatikan bald dagegen "hart durchgreifen" werde.

Mit dieser Meinung steht der ehemalige Exorzist allerdings sowohl bei Bischöfen als auch bei Exorzistenkollegen isoliert da. Mehr als 1000 Bischöfe haben bis jetzt bereits Medjugorje besucht und sich nach dem Besuch auch positiv geäußert. P. Gabriele Amorth, der bekannteste Exorzist der Welt, bezeichnete bereits vor Jahren Medjugorje als "Festung gegen den Teufel" und meinte: "Ich verstehe Medjugorje immer als Fortführung von
Fatima. Gemäß der Worte unserer Frau in Fatima hätte es keinen 2. Weltkrieg gegeben, falls wir wirklich gebetet und gefastet hätten. Wir haben auf sie nicht gehört, und darum gab es den Krieg. Auch hier in Medjugorje hat die Gottesmutter oft zum Gebet für den Frieden aufgerufen. In ihren Erscheinungen präsentierte sich die Gottesmutter immer unter einem anderen Namen, um auf das Ziel ihrer Erscheinungen hinzuweisen. In Lourdes bezeichnete sie sich als die Unbefleckte Empfängnis, in Fatima als die Königin des Rosenkranzes. Hier in Medjugorje präsentiert sich die Muttergottes als Königin des Friedens. Wir erinnern uns an die Worte 'Frieden, Frieden, Frieden', die am Beginn der Erscheinungen am Himmel zu lesen waren."

Der Vatikan selbst hat sich bis jetzt nicht ablehnend zu den Marienerscheinungen geäußert und eine frühere ablehnende Äußerung des Ortsbischofs sogar revidiert. Die Glaubenskongregation hat 1988 folgendes festgestellt: "Um schließlich auf die Pilgerfahrten nach Medjugorje zu sprechen zu kommen, die privater Natur sind, bleibt das Kongregat bei seiner Meinung, dass sie erlaubt sind, solange sie nicht als eine Anerkennung der gegenwärtigen Ereignisse betrachtet werden, die die Kirche noch prüfen muss." Die neue Untersuchungskommission, die derzeit eingesetzt wird, ist direkt dem Vatikan unterstellt.

Kathpedia: Medjugorje

KathTube: Erscheinung der Seherin Mirjana Soldo im Jahr 2007:




© 2008 www.kath.net