Eva Herman: Ich bete für Alice Schwarzer

2. April 2008 in Deutschland


Ich habe Schwarzer längst verziehen - Ich bete schon seit längerer Zeit für sie, dass sie Jesus Christus kennenlerne


Walsrode (kath.net/idea)
Für eine geistliche Umkehr der Feministin Alice Schwarzer haben Christen auf einem Kongress im Geistlichen Rüstzentrum Krelingen (Walsrode) gebetet. Den Anstoß hatte die frühere Tagesschau-Sprecherin und Buchautorin Eva Herman (Hamburg) gegeben, die am 30. März in Krelingen vor über 400 Besuchern zu den gesellschaftlichen Herausforderungen des Feminismus sprach. Gegenüber idea sagte Herman, sie bete schon seit längerer Zeit für Schwarzer, dass sie Jesus Christus kennenlerne. Herman war bereits nach Veröffentlichung ihres ersten Buches („Das Eva-Prinzip“) im Jahr 2006 von Schwarzer heftig kritisiert worden. Die Feministin hatte Hermans Thesen, die sich unter anderem gegen Kinderkrippen richten und eine intensivere Betreuung der Kinder vor allem in den ersten Lebensjahren durch die Eltern befürworten, als „Suada (Wortschwall, Anm. d. Red.) zwischen Mutterkreuz und Steinzeitkeule“ bezeichnet. Herman sagte nun, sie habe Schwarzer längst ihre kritischen Aussagen verziehen. „Man kann seinen Gegnern nur mit Liebe begegnen“, sagte Herman weiter. Wenn man für jemanden bete, könne man „das feindliche Bild“ nicht mehr aufrechterhalten. Sie glaube daran, dass Gott bei Schwarzer ein Wunder vollbringen könne und sie zu einer veränderten Sicht der Dinge gelange.

Sehr bewegt reagierte Herman, als ein Kongressteilnehmer fragte, woher sie die Kraft für ihren Kampf gegen die feministischen Vorstellungen bekomme. Die Autorin erwiderte, dass viele Menschen in letzter Zeit für sie gebetet hätten. Das Gebet sei „eine unendliche Kraft“. Dennoch sei die jüngste Vergangenheit für ihre Familie, insbesondere für ihre kürzlich verstorbene Mutter, sehr schwer gewesen, sagte Herman. Die 49-Jährige wurde wegen ihrer Aussagen zur Rolle der Frau in der Gesellschaft heftig kritisiert und war im vergangenen Jahr aufgrund vermeintlich anerkennender Äußerungen zur Familienpolitik der Nationalsozialisten vom Norddeutschen Rundfunk entlassen worden. Inzwischen bestätigten jedoch Gerichtsurteile, dass die kritisierten Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen worden waren und den Inhalt von Hermans Aussagen nicht korrekt wiedergegeben hatten. Veranstalter des Kongresses zur „Geschlechterkrise und ihre Überwindung aus christlicher Sicht“ waren der Gemeindehilfsbund, des Gemeindenetzwerks und die Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands. Gemeindehilfsbund und Gemeindenetzwerk wollen „im kirchlichen Lehrpluralismus seelsorgerliche Hilfe und biblisch-theologische Orientierung“ bieten. Zur Konferenz Bekennender Gemeinschaften gehören 21 kirchliche Organisationen und die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) als Gastmitglied.


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