Anglikanischer Bischof zu 63.540 EU Strafe und Umerziehung verurteilt

29. Februar 2008 in Aktuelles


CSI präsentiert den "Fall der Woche": Ein Bischof wird bestraft, weil er einem Homosexuellen eine Stelle in der Jugendarbeit der Kirche verwehrte.


London / Wien (www.kath.net) Von einem spektakulären Fall berichtet die christliche Menschenrechtsorganisation „Christian Solidarity International“ (CSI): Ein britischer anglikanischer Bischof muss 63.540 Euro Strafe zahlen und ein „Umerziehungstraining“ absolvieren, weil er im Sommer 2006 einem Homosexuellen eine Stelle in der Jugendarbeit der Kirche verwehrte.

Das Urteil spricht davon, dass die Angeklagten den Kläger, John George Reaney, wegen dessen sexueller Orientierung diskriminiert hätten. Bischof Anthony Priddis hält dagegen, dass nicht die sexuelle Orientierung ausschlaggebend gewesen sei, sondern die christliche Sexualmoral.

Außerdem sei der Kläger emotional unreif gewesen und habe nicht die nötige Stabilität für diesen verantwortungsvollen Posten aufgewiesen, wird er in einem Gerichtsprotokoll zitiert.

Er habe Reaney klar gemacht, dass niemand, der in einer sexuellen Beziehung außerhalb der Ehe lebe, egal ob hetero- oder homosexuell, für diesen Posten in Frage gekommen wäre. Priddis erklärt weiter, dass die anglikanische Kirche einen Unterschied zwischen sexueller Orientierung und dem Lebensstil der betreffenden Person mache.

„Wir haben Mr. Reaney nicht wegen der sexuellen Orientierung abgelehnt. Hätten wir das getan, hätten wir ihn nicht zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen“, beteuert er. Neben dem Bischof sollen sich auch die Angestellten der Diözese einem „Umerziehungstraining“ unterziehen.

Christliche Gruppen in England gehen ob dieses Urteils auf die Barrikaden, weiß CSI. Laut dem Sprecher des Christlichen Kongresses für traditionelle Werte, Philip Whealy, ist dies nur ein spektakulärerer Fall in einem eindeutigen Trend, die Gewissens- und Redefreiheit einzuschränken. Vor allem homosexuelle Gruppen seien erfolgreicher denn je darin, die öffentliche Verteidigung christlicher Werte zu kriminalisieren.

„Christian Solidarity International“ lädt ein, eine Petition zu unterzeichnen. Es gehe nicht darum, eine Homosexuellendebatte auszulösen, sondern lediglich klarzustellen, „dass der Begriff Toleranz nichts wert ist, wenn er dazu verwendet wird, menschliche Grundrechte aufzulösen“, hält die Organisation fest.

Petition


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