'Wir sind nicht nach hinten verkorkst und nicht nach vorne vermurkst'

16. Dezember 2007 in Österreich


P. Karl Wallner, der Rektor der Päpstlichen Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz, stellt klar, dass es an der Hochschule keine Zelebrationsübungen im tridentinischen Ritus geben werde


Heiligenkreuz (www.kath.net)
Das Stift Heiligenkreuz betont in einer Mitteilung, dass man im Kloster Heiligenkreuz weiterhin die „Liturgie nach den Normen des 2. Vatikanischen Konzils“ feiern werde. Auf die Anfrage eines Studierenden, ob es aufgrund von "Summorum Pontificum" in Zukunft an der Hochschule Zelebrationsübungen im tridentinischen Ritus angeboten werden, hat Rektor P. Karl Wallner am 12.12.07 folgende Antwort gegeben, die der Herr Abt als Magnus Cancellarius bei der Hochschulkonferenz am 13.12.07 vollinhaltlich bestätigt hat.

Die Antwort von P. Karl Wallner im Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Kalis,
diese Anfrage eines Studierenden über Sie an mich beruht auf einem Missverständnis des Beantragenden. Es ist ein betrübliches Missverständnis von Summorum Pontificum, wenn man daraus ableitet, dass es eine Ausbildung zum Alten Ritus geben sollte. Das Dokument dient der Versöhnung mit den Gestrigen und nicht einer Auflage des Gestrigen.

Heiligenkreuz, sowohl das Stift wie auch die Hochschule, steht für eine authentische Linie des 2. Vatikanischen Konzils. Gerade auch was Art und Stil der Liturgie angeht, hat der Papst uns ja deshalb besucht, weil er uns diesbezüglich als Vorbild herausstreichen wollte: Weil wir tun, was das 2. Vatikanum wirklich will, was in den Texten steht usw. Wir sind nicht nach hinten verkorkst und nicht nach vorne vermurkst, sondern leben aus dem, was die Kirche uns durch das 2. Vatikanische Konzil WIRKLICH geschenkt hat.

Als Hochschule haben wir Recht und Pflicht, unsere Identität auch durch das Angebot von Lehrveranstaltungen zu profilieren. Zelebrationsübungen im tridentinischen Ritus kann es daher nicht im Fächerkanon geben, weil wir die Liturgie der Kirche so feiern wollen, wie sie im Anschluss an das 2. Vatikanische Konzil durch die oberste Leitung der Kirche vorgegeben wurde. Und weil wir nicht wollen, dass unsere Absolventen zu einem Ritus erzogen werden, der zwar wieder erlaubt, aber nicht im großen Atem der Kirche liegt, auch nicht des Papstes, dessen Namen unsere Hochschule trägt. Etwas, das zu rigoros verboten war, wieder zuzulassen, heißt noch nicht, darin die Zukunft der Kirche zu sehen. Wir wollen keine Randgruppen ausbilden und nicht zu Randgruppen ausbilden, sondern gesunde frohe Priester, die den Ritus von Paul VI., der der ORDENTLICHE RITUS der lateinischen Kirche ist, würdig und innerlich gemäß den Normen feiern. Es wird also keine diesbezüglichen Übungen geben, sehr wohl aber liturgische Übungen zur „Ars celebrandi“ im ordentlichen und verbindlichen Ritus der lateinischen Kirche.

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