,Anti-Kreationismus’ hat quasi-religiöse Strukturen

10. Dezember 2007 in Deutschland


Massive Kritik eines Wissenschaftsjournalisten an Evolutionstheoretikern


Berlin (www.kath.net / idea)
Massive Kritik an radikalen Vertretern der Evolutionstheorie übt der Berliner Wissenschaftsjournalist Benno Kirsch. Ihr „Anti-Kreationismus“ könne seine quasi-religiösen Strukturen nur noch schwer verstecken, schreibt Kirsch in der Zeitschrift „Die politische Meinung“, die die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung in St. Augustin bei Bonn herausgibt.

Er nennt den Evolutionsbiologen Ulrich Kutschera (Kassel) und den ehemaligen Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Bildung in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, den französischen Sozialisten Guy Lengagne. Kutschera habe bereits vor fünf Jahren die Arena wissenschaftlichen Austausches verlassen, als er einem Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts vorwarf, Kreationist zu sein.

Aufgrund dieser Kampagne dürfe der Mitarbeiter seine wissenschaftlichen Forschungsergebnisse nur noch privat veröffentlichen. Ebenso überzogen sei, dass Lengagnes Kommissionsbericht den Kreationismus als Gefahr für Demokratie und Menschenrechte bezeichne, so Kirsch.

Die Maßlosigkeit von Kutscheras Vorgehen und in Lengagnes Report deuteten darauf hin, dass nicht Kreationisten problematisch seien, sondern einige Befürworter der eigentlich gut abgesicherten Evolutionstheorie. Indem sie die Theorie zu einer umfassenden Lehre machten, gäben sie ihr einen unangemessen hohen Stellenwert als angebliche Garantin für Freiheit und Fortschritt.

Dass die Evolutionstheorie dogmatisch als Tatsache hingestellt werde, verhindere ebenfalls eine kritische Diskussion. Kirsch: „Mit dem schlampigen Umgang mit Begriffen und dem Leugnen offener Fragen haben sich die Evolutionsbiologen eine offene Flanke geschaffen.“ Damit hätten sie Platz gemacht für alle, die den Absolutheitsanspruch der Evolutionstheorie zurückweisen wollen, und insbesondere für kreationistisches Gedankengut.


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