Vatikan skeptisch gegenüber ,Volxbibel’

10. Oktober 2007 in Chronik


Staatssekretariat: Papst sieht keine Möglichkeit, die Volxbibel in der katholischen Kirche einzusetzen, denn im Gottesdienst ist eine treue Bibelübersetzung notwendig.


Rom (www.kath.net / idea) Die sogenannte „Volxbibel“, eine Übertragung der Heiligen Schrift in die Jugendsprache, stößt bei Papst Benedikt XVI. auf Zurückhaltung. Das geht aus einem Schreiben des Vatikanischen Staatssekretariats an den Autor der Volxbibel, Martin Dreyer (Köln), hervor.

Dreyer, Gründer der Jesus-Freaks-Bewegung in Deutschland, hatte dem Papst eine Volxbibel geschickt. Wie Monsignore Gabriel Caccia in der Antwort schreibt, danke das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche Dreyer für sein „Engagement für die Verbreitung der Frohen Botschaft Jesu Christi unter den Menschen von heute“.

Weiter heißt es: „Die ungewöhnliche Präsentation des Neuen Testamentes in einem Jugendjargon hat sicher die Aufgabe, jungen Menschen ohne jeglichen christlichen Hintergrund eine Neugier und ein Interesse am Glauben zu wecken.“ Gleichwohl sehe der Papst keine Möglichkeit, die Volxbibel in der katholischen Kirche einzusetzen.

Sowohl bei der Evangelisierung als auch im Gottesdienst sowie im katechetischen Gebrauch sei eine „treue, den Sprachstil bewahrende Übersetzung des biblischen Textes“ nötig. Caccia erinnert an eine Aussage des Zweiten Vatikanischen Konzils: „Die Heilige Schrift ist in demselben Geist, in dem sie geschrieben wurde, auch zu lesen und auszulegen.“

Gleichwohl erbitte der Papst für Dreyers missionarischen Dienst „Gottes reichen Segen und die bleibende Freude des Heiligen Geistes“.

Dreyer erfreut über Stellungnahme „vom Heiligen Vater“

Trotz der kritischen Töne zeigte sich Dreyer gegenüber idea erfreut über „die offizielle Stellungnahme vom Heiligen Vater“. Der Grundtenor des Schreibens sei „durch und durch positiv“. Von der Volxbibel aus dem zur Stiftung Christliche Medien (Witten) gehörenden Volxbibelverlag wurden bisher rund 85.000 Exemplare verkauft.

In ihr werden biblische Grundbegriffe an zahlreichen Stellen durch neue Formulierungen ersetzt. So wird aus dem „Sünder“ ein „Dreckskerl“ (Lukas 5,8) und aus der Auferstehung Jesu Christi ein „fettes Comeback“ (Überschrift zu Matthäus 28).


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