'Für die lateinische Messe ebenso Platz wie für moderne Lieder'

17. August 2007 in Weltkirche


Bis Pfingsten 2008 wird in 190 repräsentativ ausgewählten Gemeinden in 37 Bistümern das neue Gotteslob getestet.


Passau (www.kath.net/iop)
Ein neues Gotteslob für die deutschsprachigen Bistümer in Deutschland, Österreich und Südtirol ist derzeit in Vorbereitung. Bis Pfingsten 2008 wird in 190 repräsentativ ausgewählten Gemeinden in 37 Bistümern fleißig ausprobiert. Das Gesangs- und Gebetbuch, das die Katholiken momentan benutzen, wurde 1975 herausgegeben und in Anhängen weiterentwickelt.

Wann die neue Ausgabe erscheint, ist noch nicht abzusehen. Ein paar Jahre wird es sicher noch dauern. Allerdings singen und spielen die Testpfarreien demnächst schon „Zukunftsmusik“. Der Diözesanbeauftragte für das Bistum Passau, Domkapitular Dr. Michael Bär, hat darauf geachtet, „dass Stadt- und Landpfarreien ausgewogen berücksichtigt sind“. Auch die unterschiedlichen Größen der Gemeinden haben eine Rolle gespielt sowie die Kirchenmusik. In den Testpfarreien gibt es, wie der Seelsorgeamtsleiter erläutert, dann fünf Testgruppen: die Gottesdienstgemeinde, Familien, ausgewählte Einzelpersonen, pastoral-theologische Experten, also Pfarrer und sein Seelsorgsteam, sowie eine Gruppe von kirchenmusikalischen Experten. Mit dieser Vielfalt soll sichergestellt sein, dass das Gotteslob ein „Hausbuch des Glaubens“ wird. Die Pfarreien hat der Domkapitular jetzt grundsätzlich informiert. Im Herbst kommen dann die Probepublikationen: Teststart. Dann gibt es jede Menge zu prüfen.

Denn, so der von der Deutschen Bischofskonferenz für die Neuauflage beauftragte Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann, „eine Arbeitsgruppe habe 2500 Lieder gesichtet und 500 vorgeschlagen“. In den allgemeinen Teil könnten aber nur 300 Lieder aufgenommen werden. Zusätzlich werde es aber für jedes Bistum wieder einen eigenen Diözesanteil geben.

Möglicherweise wird, laut Bischof Hofmann, auch die populäre „Deutsche Messe“ von Franz Schubert wieder in den allgemeinen Teil aufgenommen oder auch das Marienlied „Segne Du Maria“. Für die lateinische Messe soll ebenso Platz sein wie für moderne Lieder, allerdings „keine Eintagsfliegen“. Das moderner und bunter gestaltete Gotteslob solle, so der Bischof, ein Buch zum Hausgebrauch werden. Deshalb würden Texte für Hausgottesdienste, etwa zum Advent oder Weihnachten aufgenommen. Auch grundsätzliche Fragen zu Sakramenten, Liturgie und Glauben soll das Buch dann beantworten.


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