Indien: Christ von Hindus zu Tode gesteinigt

29. Juli 2007 in Chronik


Wachsende antichristliche Stimmung in Indien - Auslöser war ein Streit über eine streunende Kuh.


Neu – Delhi (www.kath.net/idea)
Wachsende antichristliche Stimmung in Indien ist Ursache für den grausamen Tod eines 50-jährigen Christen. Fanatische Hindus schlugen ihn so lange mit Steinen und Stöcken, bis er tot war. Auslöser für den blutigen Vorfall am 23. Juli im Bundesstaat Kerala war ein Wortwechsel über eine streunende Kuh.

Das dem Christen Paulraj gehörende Tier zertrampelte den Garten des Hindus Raju, worauf sich zunächst eine hitzige Diskussion entspann. Später trommelte Raju mehrere Männer zusammen und stürmte in das Haus des Christen. Die Angreifer warfen mit Steinen nach Paulraj, brachten ihn zu Fall und töten ihn, wie der Informationsdienst Assist unter Berufung auf eine christliche Hilfsorganisation berichtet.

Bei dem Überfall wurde auch Paulrajs Ehefrau verletzt. Die Polizei verhaftete die Männer. Raju sei als fanatischer Hindu bekannt; er habe wiederholt Hindu-Jugendliche für den antichristlichen Kampf trainiert, sagte ein christlicher Nachbar, der aus Furcht vor militanten Hindus seinen Namen nicht nennen wollte.

Im Mai hatte der All-Indische Christenrat auf eine drastische Zunahme von Angriffen auf christliche Einrichtungen und kirchliche Repräsentanten hingewiesen und einen besseren Schutz der religiösen Minderheiten gefordert. Von den über eine Milliarde Einwohnern Indiens sind nach offiziellen Angaben 79,8 Prozent Hindus, 12,5 Prozent Muslime und 2,4 Prozent Christen; der Rest gehört anderen Religionen an. Nach inoffiziellen Schätzungen sind 4,5 bis 5 Prozent der Bevölkerung Christen.


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