Exorzistentreffen bei der ‚Schwarzen Madonna’

13. Juli 2007 in Aktuelles


Die Internationale Vereinigung katholischer Exorzisten veranstaltet in diesen Tagen ihr jährliches Treffen. Ihr Dienst ist nach wie vor aktuell.


Tschenstochau (www.kath.net) Über 330 katholische Exorzisten aus 29 Staaten kommen in diesen Tagen zu ihrem jährlichen Treffen zusammen, wie polnische Medien berichteten. Das Treffen findet in der südpolnischen Stadt Tschenstochau statt, dem berühmtesten Wallfahrtsort des Landes, an dem die „Schwarze Madonna“ verehrt wird.

Die „Internationale Vereinigung der Exorzisten“ wurde Anfang der 90er Jahre gegründet von Pater Gabriele Amorth, dem langjährigen Chef-Exorzisten im Vatikan. Ihre Mitglieder sind zum größten Teil Italiener.

Ausschließlich offizielle Exorzisten sind zu dem Treffen eingeladen: Ein katholischer Exorzist ist ein Priester, der von seinem Ortsbischof eine besondere und ausdrückliche Erlaubnis dazu erhalten hat. Laien wird dieser Dienst nicht übertragen.

„Wenn die Kirche öffentlich und autoritativ im Namen Jesu Christi darum betet, dass eine Person oder ein Gegenstand vor der Macht des bösen Feindes beschützt und seiner Herrschaft entrissen wird, spricht man von einem Exorzismus.“ So definiert es der Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) im Artikel 1673.

Weiter erklärt der KKK:
„Jesus hat solche Gebete vollzogen [Vgl. Mk 1,25—26]; von ihm hat die Kirche Vollmacht und Auftrag, Exorzismen vorzunehmen [Vgl. Mk 3,15; 6,7.13; 16,17.]. In einfacher Form wird der Exorzismus bei der Feier der Taufe vollzogen.
Der feierliche, so genannte Große Exorzismus darf nur von einem Priester und nur mit Erlaubnis des Bischofs vorgenommen werden. Man muss dabei klug vorgehen und sich streng an die von der Kirche aufgestellten Regeln halten.
Der Exorzismus dient dazu, Dämonen auszutreiben oder vom Einfluss von Dämonen zu befreien und zwar kraft der geistigen Autorität, die Jesus seiner Kirche anvertraut hat. Etwas ganz anderes sind Krankheiten, vor allem psychischer Art; solche zu behandeln ist Sache der ärztlichen Heilkunde.
Folglich ist es wichtig, dass man, bevor man einen Exorzismus feiert, sich Gewissheit darüber verschafft, dass es sich wirklich um die Gegenwart des bösen Feindes und nicht um eine Krankheit handelt.“ [Vgl. CIC, can. 1172].

Pater Amorth gründete die Vereinigung, weil er hoffte, die Arbeit der Exorzisten weltweit zu verstärken. Oft sei auch in der Kirche kaum Verständnis dafür da, bedauert Pater Amorth in einem Interview mit der italienischen Zeitung „30 Giorni“.

Doch der Dienst werde immer wichtiger, weil auch der Okkultismus wieder zunehme und sich der Satanismus verbreite sehr stark verbreite, sagt Amorth: „Wenn der Glaube sinkt, steigt der Aberglaube. Um es in biblischer Sprache auszudrücken: Man verlässt Gott und gibt sich dem Götzendienst hin. In der heutigen Sprache heißt das: Man verlässt Gott, um sich dem Okkultismus hinzugeben.“

Amorth bezeichnet es als größten Erfolg Satans, „glauben zu machen, dass er nicht existiere. Und es ist ihm fast gelungen. Auch im Inneren der Kirche.“

Die jährlichen Treffen der Vereinigung finden meist in Italien oder Deutschland statt. Sie dienen dem internen Austausch über die Materie. Dieses ist das zweite Treffen der Organisation in Tschenstochau.

Kathpedia: Exorzismus


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