Mehrheit der Deutschen will keine embryonale Stammzellforschung

25. Jänner 2007 in Aktuelles


Zwei Drittel halten es für "richtig", dass in Deutschland "keine menschlichen Embryonen zu Forschungszwecken erzeugt und zerstört werden" dürfen.


Berlin (www.kath.net) Mehr als die Hälfte der Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik Deutschland (56,3 Prozent) wünscht, dass sich die Wissenschaft ausschließlich auf die Forschung mit adulten Stammzellen konzentriert. Zwei Drittel (66,5 Prozent) halten es für „richtig“, dass in Deutschland „keine menschlichen Embryonen zu Forschungszwecken erzeugt und zerstört werden“ dürfen.

Das sind die beiden wichtigsten Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest Mitte Januar im Auftrag des Bundesverband Lebensrecht (BVL) durchgeführt hat und die am Donnerstag von der Vorsitzenden des Bundesverbandes Lebensrecht, Claudia Kaminski, in Berlin vorgestellt wurde.

„Wer für die embryonale Stammzellforschung eintritt, der muss sich ab heute darüber im Klaren sein, dass er eine Politik macht, die gegen das steht, was die Mehrheit der Bevölkerung für richtig hält“, fasste Kaminski zusammen.

So zeigt die Umfrage, dass Frauen, die bekanntlich den größten Anteil der Bevölkerung stellen, die embryonale Stammzellforschung noch weit aus stärker ablehnen, als Männer. Während 46,5 Prozent der Männer für eine Beschränkung der Forschung auf die adulte Stammzellforschung eintreten, befürworten 41,4 Prozent von ihnen eine Erforschung von adulten und embryonalen Stammzellen.

Bei den Frauen sind das nur 26,4 Prozent. Dagegen fordern 63,7 Prozent der Frauen, die als potentielle Spenderinnen von Eizellen und Empfängerinnen künstlich erzeugter Embryonen vermutlich sensibler sind, eine Eingrenzung der Forschung auf die adulte Stammzellforschung, bei der keine menschlichen Embryonen erzeugt und zerstört werden.

Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn es um das bestehende Embryonenschutzgesetz geht. Hier befürworten fast Dreiviertel (73,8 Prozent) der Frauen das geltende Gesetz, „das es verbietet, einen menschlichen Embryo für einen wissenschaftlichen oder medizinischen Zweck zu verwenden, der nicht dem Leben des Embryos dient“. Aber auch bei Männern stößt das Embryonenschutzgesetz mit 56,9 Prozent bei deutlich mehr als der Hälfte auf Zustimmung.

Bemerkenswert ist zudem, dass sich die Ablehnung der embryonalen Stammzellforschung auch durch alle Altersgruppen zieht. Selbst bei den Senioren (60 Jahre und älter), die am ehesten von einer Therapie mit embryonalen Stammzellen profitieren könnten, befürworten nur 33,6 Prozent eine Forschung mit embryonalen Stammzellen. 50,2 Prozent wollen dagegen, dass sich die Forschung ausschließlich auf die Arbeit mit körpereigenen Stammzellen beschränkt.

„Besonders erfreulich ist aus Sicht des BVL die Haltung der nachwachsenden Generation“, so Kaminski. Laut der Umfrage lehnen unter den befragten Schülern (ab 14 Jahren) 61,9 Prozent die embryonale Stammzellforschung ab. 76,2 Prozent befürworten, dass in Deutschland keine Embryonen zu Forschungszwecken erzeugt und zerstört werden dürfen. „Die Jugend ist, zumindest was den Embryonenschutz betrifft, klar Pro-Life orientiert“, erklärt Kaminski.


© 2007 www.kath.net