Hisbollah wie Hitler-Jugend

29. Juli 2006 in Chronik


Bonner Psychologe und Fanatismus-Forscher: "Es ist die gleiche Methode" - Maronitischer Patriarch Sfeir für Zwangsentwaffnung der Hisbollah durch UNO


Beirut (kath.net/inn/red)
Die radikal-islamische Hisbollah bildet in Sommerlagern Jugendliche für die gewaltsamen Aktivitäten der Terrorgruppe aus. Eindeutscher Wissenschaftler vergleicht ihre Vorgehensweise mit der Hitler-Jugend. Die Fotografin Alexandra Avakian vom US-Magazin "Time" hat ein solchesLager an der libanesischen Küste besucht. Jedes Jahr trainieren dort die so genannten "Al-Mahdi-Pfadfinder" - der Nachwuchs der Terrorgruppe Hisbollah. Vor ihrem Zelt haben die Jungen aus Steinen einen Davidstern geformt. Jeder, der das Zelt betreten möchte, muss auf dieses jüdische Symbol treten. Laut der "Bild"-Zeitung robben die Kinder durch Stacheldraht und lernen, mit einem Schnellfeuergewehr umzugehen.

Der Bonner Psychologe und Fanatismus-Forscher Peter Conzen sieht Parallelen zur Hitler-Jugend: "Es ist die gleiche Methode", sagte er gegenüber "Bild". "Eine hasserfüllte Ideologie nutzt die Begeisterungsfähigkeit, den Elan junger Menschen schamlos aus. Kindern wird die 'Vernichtung des Feindes' als höchstes Ziel regelrecht eingetrichtert. Wie jedes andere totalitäre Regime betrügt auch die Hisbollah im Libanon diese Kinder um ihre Jugend." Der Wissenschaftler ist Autor des Buches "Fanatismus. Psychoanalyse eines unheimlichen Phänomens".

Der maronitische Patriarch Kardinal Nasrallah Sfeir hat sich inzwischen für eine zwangsweise Entwaffnung der Hisbollah ausgesprochen und gegenüber dem TV-Sender Al-Arabiya laut einem Bericht der Nachrichenagentur AFP klar gestellt, dass die Hisbollah kein Recht auf Waffenbesitz habe. Wörtlich sagte er:"Es stimmt, ein Waffenstillstand ist nötig, aber ich wir brauchen auch einen radikalen Eingriff im Libanon, damit die Menschen sich nicht wieder in zwei, drei Jahren gegenseitig töten." Sfeir betonte auch, dass die libanesische Regierung dafür allerdings zu schwach sei und dies die UNO übernehmen müsse.

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