Erzbischof Cordes: Kirche ,verliebt in das Erhalten von Institutionen’

28. Februar 2006 in Deutschland


Strukturen seien notwendig, sie brächten jedoch weder apostolischen Geist noch Freude am Glauben, meinte der deutsche Kurien-Erzbischof Paul Josef Cordes.


Düsseldorf (www.kath.net) Die Kirche nördlich der Alpen braucht mehr Veränderungsbereitschaft. Das meinte der deutsche Kurien-Erzbischof Paul Josef Cordes gegenüber der „Rheinischen Post“. „Vielleicht sind Kirchenleute in unserer Zeit nördlich der Alpen zu wenig veränderungs- und lernbereit, zu sehr verliebt in das Erhalten von Institutionen“, meinte Cordes, Präsident des Päpstlichen Rates „Cor unum“.

Strukturen seien notwendig, sie brächten jedoch weder apostolischen Geist noch Freude am Glauben. Cordes bemängelte, dass geistliche Gemeinschaften vor allem in Deutschland viel zu wenig bekannt seien. Er nannte als Beispiele die Charismatische Bewegung, Fokolarbewegung, Schönstattbewegung, Neokatechumenat und Communione e Liberazione. Diese Gemeinschaften gewinnen „trotz allem Säkularismus jährlich Tausende für den Glauben an Christus und für geistliche Berufe“, erinnerte der Erzbischof.

Er lud die deutschen Katholiken ein, sich an Seelsorgemodellen und Verkündigungsformen auf anderen Kontinenten zu orientieren. „Globalisierung kann für den Glauben ein Glücksfall werden“, ist Cordes überzeugt.


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