Bischof Ludwig Schwarz: 'Wir haben die Antenne nach oben verloren'

7. Dezember 2005 in Österreich


Der neue Diözesanbischof von Linz will Papst-Kurs in Oberösterreich exakt umsetzen


Linz (www.kath.net)
Der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarzwill den von Papst Benedikt eingeschlagenen Kurs in Oberösterreich exakt umsetzen. Das berichtet die Linzer Rundschau in ihrer heutigen Ausgabe. Schwarz lotet derzeit Möglichkeiten aus, das Kirchenvolk verstärkt im Glauben zu unterweisen. Unter anderem kann sich der 65-Jährige in Pflichtschulen neben Religionsbüchern auch den Katechismus als Lektüre vorstellen. Punkto Homosexualität und Priesterausbildung unterscheidet Bischof Schwarz zwischen jenen, die zur Homosexualität neigen und jenen, die sie praktizieren. "Wenn jemand eine Neigung hat und sich über Jahre bemüht, diese in den Griff zu bekommen, werden wir ihm mit viel Liebe und Geduld begegnen. Wer Homosexualität lebt, kann nicht Priester werden", so Schwarz. Das sei wie bei Kleptomanen. Wenn jemand jahrelang nichts mitgehen lasse, dem könne man vertrauen. Schwule Priester bräuchten hingegen nicht um ihr Amt zittern.

Hart ins Gericht geht Ludwig Schwarz im Hinblick auf den 8. Dezember mit der Wirtschaft: "Leider wird die Wirtschaft so hoch gespielt. Die glauben, sie brauchen jeden Tag, um einzunehmen." Der herrschende Priestermangel ist für Schwarz eine Folgeerscheinung der Oberflächlichkeit im Glauben. Wörtlich sagte der Bischof: "Der Priesterberuf ist eine Berufung durch Gott. Normalerweise beruft Gott in genügender Zahl. Wir müssen eine Basis schaffen für geistliche Berufe. Diese Oberflächlichkeit im Glauben, die in die Familien hineinreicht, ist indirekt auch hinderlich für neue geistliche Berufe. Die Antenne nach oben, für das Übernatürliche ist verloren gegangen."

Bischof Ludwig im KATH.NET-Forum

Foto: (c) KATH.NET


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