Britische Hindus kritisieren Weihnachtsmarke

3. November 2005 in Aktuelles


Auf der 68-Pence-Briefmarke ist ein hinduistisches Paar zu sehen, das das Jesuskind verehrt. Hindu-Vertreter meinen, die Marke sei nicht "politisch korrekt".


London (www.kath.net) Hindus in Großbritannien protestieren gegen eine Weihnachts-Briefmarke, die ein hinduistisches Paar zeigt, das das Jesuskind verehrt. Die britische Post, die „Royal Mail“, weigert sich, die Marke zurückzuziehen oder das Sujet abzuändern, meldete BBC. Auf der 68-Pence-Marke ist der Ausschnitt eines Gemäldes aus dem 17. Jahrhundert abgebildet.

Zu sehen sind die Figuren von Maria und Josef. Beide tragen hinduistische Merkmale auf der Stirn. Das britische Hindu-Forum forderte eine Abänderung des Sujets; ansonsten müsse die Marke eingezogen werden.

Die „Royal Mail“ entschuldigte sich für die „unbeabsichtigte Beleidigung“, verteidigt aber die Auswahl des Sujets: Die Marke zeige, wie ein hinduistischer Künstler die heilige Familie interpretiert habe. Hinduistische Künstler hätten im 17. Jahrhundert häufig Bilder gemalt, welche die westliche Kultur reflektierten, darunter das Christentum.

Der Generalsekretär des Hindu-Forums, Ramesh Kallidai, zweifelt die Authentizität des Gemäldes an. Selbst wenn diese jedoch gegeben wäre, „sei es unsensibel, das Bild in einer Zeit zu verwenden, wo in Indien das Thema der Konversionen heftig debattiert wird“, meinte er. Es sei zu fragen, ob es im 21. Jahrhundert „politisch korrekt“ sei, praktizierende Hindus zu zeigen, die das Jesuskind verehren.


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