Hindus planen Tempel in Berlin

8. Oktober 2005 in Deutschland


Während der Fußball-Weltmeisterschaft soll eine Holzhalle zu einem provisorischen Tempel umgebaut und als Übertragungsort genutzt werden.


Berlin (www.kath.net / idea) In Berlin wollen Hindus einen Tempel errichten. Wahrzeichen der 19 mal 19 Meter großen Anlage soll ein mit Götterstatuen reich verzierter, 19 Meter hoher Turm werden. Dazu verpachtet das Bezirksamt Neukölln ein 4.000 Quadratmeter großes Gelände am Rand des Volksparks Hasenheide. Initiator ist der „Sri Ganesha Hindu-Tempel“ mit 67 Mitgliedern.

Für die Baukosten von rund zwei Millionen Euro werden Spenden gesammelt. Im Tempel sollen sowohl religiöse Versammlungen als auch Informationsveranstaltungen über den Hinduismus stattfinden, beispielsweise im Rahmen von Meditations-, Koch-, Yoga- und Sprachkursen. Während der Fußball-Weltmeisterschaft soll eine Holzhalle zu einem provisorischen Tempel umgebaut und als Übertragungsort genutzt werden.

Solche Aktivitäten zeigten, dass der Verein einen missionarischen Anspruch erhebe, stellt die christliche Initiative „Gemeinsam für Berlin“ fest. Nach ihren Angaben sind die überwiegend aus ehemaligen Hindus bestehenden tamilischen christlichen Gemeinden Berlins sehr besorgt. In ihrer Heimat Sri Lanka und Indien werden Christen von militanten Hindus verfolgt, Kirchen angezündet und Pastoren ermordet. Der Tempel könne das Bemühen erschweren, den Berliner Hindus den christlichen Glauben nahezubringen, befürchten die Gemeinden.

In der Bundeshauptstadt leben etwa 6.000 Hindus, die überwiegend aus Südostasien stammen. Der Berliner Tempel wird der zweite in Deutschland sein. Der erste wurde vor drei Jahren im westfälischen Hamm-Uentrop errichtet. Diese 700 Quadratmeter große Anlage im südindischen Stil, die bereits von weitem durch zwei markante Türme erkennbar ist, ist Europas größter Hindu-Tempel. Schätzungen zufolge gibt es rund 50.000 Hindus in Deutschland und 38.000 in der Schweiz.


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