Bibel-Diäten boomen: 'Was würde Jesus essen?'

4. Juni 2005 in Chronik


Ein Millionengeschäft wird mit Schlankheitskuren auf biblischer Basis gemacht.


Hamburg (www.kath.net / idea) Diäten und Fitnessprogramme, die sich auf die Bibel stützen, erleben in den USA große Nachfrage. Das berichtet das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Die von dem messianischen Juden Jordan Rubin (Garden City/US-Bundesstaat New York) 1998 gegründete Organisation „Garden of Life“ (Garten des Lebens) erzielte im letzten Jahr 46 Millionen Euro Umsatz.

Ziel von Rubin ist es, im Jahr 77 Millionen Euro umzusetzen. Rubin litt vor zehn Jahren als 19jähriger an einer chronischen Darmerkrankung. Sein Zustand verschlechterte sich dramatisch, bis er in der Bibel einen Ernährungsplan entdeckt habe: viel Fisch, viel Naturkost und kein Schweinefleisch. Heute sei er völlig geheilt. Die Tageszeitung New York Times schrieb, die Bibel-Diäten seien in den USA zu einem großen Geschäft geworden. Immer mehr Bücher zum Thema wurden verkauft.

Rubens schrieb im vorigen Jahr den Gesundheitsratgeber „The Master's Diet“ (Die Diät des Meisters). Andere Titel sind „Die Halleluja-Diät“ oder „Was würde Jesus essen?“. Die Bibel-Kuren können vieles umfassen. Manche raten, nur das zu essen, was Gott „bewußt als Nahrung erschaffen hat“, wie Rubin es formuliert, etwa Honig statt Zucker. Einer wissenschaftlichen Untersuchung zufolge weisen die stark religiös geprägten Bundesstaaten im Mittelwesten und Süden der USA die meisten Fettsüchtigen auf. Baptisten sind demnach am korpulentesten und Juden, Moslems und Buddhisten am schlanksten.

Biblische Diäten nicht besser als säkulare

Die biblischen Hunger-, Schönheits- und Wohlfühlkuren seien nicht besser als säkulare Diäten, so der „Spiegel“. Auch in Deutschland kommen Bibeldiäten auf den Markt. Die Ernährungsmedizinerin Kirsten Schnack (Hamburg) empfiehlt Lebensmittel wie Getreide, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Pilze, Beeren, Reis und Nüsse. Im alttestamentlichen Buch Daniel lasse sich ein Beispiel gesunder Kost finden: Nach zehn Tagen einer Gemüse- und Wasserdiät sahen Daniel und seine Freunde schöner und kräftiger aus als die Diener des Königs, die fettreich aßen. Diese Erkenntnis decke sich mit modernen Ernährungskonzepten.


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